Bericht JGR-Sitzung 01.10.2025

In der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates standen unter anderem zwei Anträge des Gremiums auf der Tagesordnung, die beide einstimmig verabschiedet wurden.
Zur Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates im Oktober konnte der Erste Beigeordnete Stefan Altenberger neben dem Gremium auch wieder einige Vertreter des Gemeinderates begrüßen. Altenberger hatte die Sitzungsleitung übernommen, weil Bürgermeister Dirk Oestringer bei einem anderen Termin war. Es sei das erste Mal, dass er eine Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates leite, erklärte Altenberger.
Unter dem Punkt Bekanntgaben teilte der Erste Beigeordnete zunächst einige Termine mit, die in nächster Zeit stattfinden – die lange Einkaufs- und Kulturnacht am 24. Oktober, das 40 jährige Jubiläum der Gerlinger Schwimmhalle am 8. November ab 10 Uhr und Schwimmbad-Disco ab 20 Uhr sowie der Neubürgerabend am 19. November.
Ferner berichtete Altenberger zur Sportstättenkonzeption, dass bei den Vereinen und anderen Nutzern die Bedarfe abgefragt wurden. Nachdem man die Bedarfe nun kenne, schaue man, ob weiterer Platz benötigt werde, und ob beziehungsweise wo es für den Kunstrasen auf der Schillerhöhe einen neuen Sportplatz gibt.

Kostenlose Hygieneartikel auf öffentlichen Toiletten

Fragen und Anregungen aus den Reihen der Anwesenden und seitens der Jugendgemeinderäte gab es keine, so dass Altenberger als nächstes gleich den Antrag des Jugendgemeinderates zur Bereitstellung von kostenlosen Hygieneartikeln auf öffentlichen Toiletten aufrufen konnte.
Elif Gencbay meinte, dass die Bereitstellung von Hygieneartikeln in öffentlichen Toiletten sehr wichtig sei. „Das ist ein Grundbedürfnis für Frauen“, so Gencbay. Es könne jeder Frau passieren, dass sie schnell einmal Hygieneartikel benötigt. Im Robert-Bosch-Gymnasium habe sich die Bereitstellung von Hygieneartikeln in einer 18-monatigen Testphase bewährt.
Amtsleiterin Nina Fänger erklärte, dass sich das Amt für Gebäudemanagement mit der Umsetzung des Antrags beschäftigt habe. Die Testphase im Robert-Bosch-Gymnasium habe gezeigt, dass das Angebot angenommen sehr wertschätzend angenommen werde. Zukünftig werde man neben Binden auch Tampons in verschiedenen Größen anbieten, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Zur Ausgabe der Hygieneartikel würden die Toiletten mit Spender ausgestattet. Aufgefüllt würden die Spender jeweils von den Hausmeistern bzw. städtischem Personal. Für die Bereitstellung empfehle die Verwaltung zunächst die Schwimmhalle, die Stadthalle, die Brückentorhalle, die Sporthalle in den Breitwiesen, die Turnhalle Breitwiesen, das Jugendhaus, die Realschule, das Robert-Bosch-Gymnasium, die Pestalozzi-Schule inkl. Außenstelle Waldschule sowie die Breitwiesenschule. In Abstimmung mit der Schulsozialarbeit sollen in den Grundschulen keine Spender installiert werden, sondern Binden kostenfrei im Sekretariat und im Büro der Schulsozialarbeit hinterlegt werden. „Wenn sich die Bereitstellung der Hygieneartikel an diesen Stellen bewährt, könnten noch weitere öffentliche Gebäude damit ausgestattet werden“, erklärte Fänger.
Altenberger ergänzte, dass man sich darauf verständigt habe, in einem ersten Schritt nicht alle vom Jugendgemeinderat vorgeschlagenen Gebäude mit den Spendern für Hygieneartikeln auszustatten. Nicht dabei seien die Jugendmusikschule, das Rathaus, die Bücherei, das Stadtmuseum und die Volkshochschule.
Aufgestellt werden in insgesamt zwölf Gebäuden 28 Spender für Hygieneartikel. Die Kosten für die Beschaffung und Installation belaufen sich auf 2.500 Euro. Die Bestückung der Spender kostet rund 3.000 Euro.
Altenberger erklärte weiter, dass der Antrag im Finanz-, Verwaltungs- und Sozialausschuss bereits vorberaten und bei drei Enthaltungen befürwortet wurde. Die Chancen, dass der Antrag auch vom Gemeinderat positiv bewertet werde, seien also gut.
Der Jugendgemeinderat votierte einstimmig für den Antrag.

Legale Graffiti-Flächen

Zum zweiten Antrag des Jugendgemeinderates, in Gerlingen legale Graffiti-Flächen bereitzustellen, berichtete der Erste Beigeordnete, dass sich die Verwaltung Gedanken darüber gemacht habe, wo es dafür in Gerlingen geeignete Orte gebe.
Philipp Kaljevic erklärte, dass der Jugendgemeinderat aufgrund der positiven Entwicklung beim Treffpunkt die Ausweisung zusätzlicher legaler Graffiti-Flächen positiv bewerte. Die Flächen dort würden von jungen Künstlern auch viel genutzt. Vorgeschlagen wurde vom Jugendgemeinderat als mögliche Flächen die alte Sporthalle in den Breitwiesen, die Wand am Roten Platz oder die Tiefgarage Rathaus.
Altenberger erklärte, dass man die Nutzung der Flächen beim Treffpunkt ebenfalls positiv sehe. Es habe dieses Jahr zwar auch Schmierereien gegeben, man hoff aber, dass dies durch die Bereitstellung von legalen Flächen besser werde.
Andreas Lux, Abteilungsleiter für den Bereich Jugend im Amt für Jugend, Familie und Senioren, hat die Entwicklung am Treffpunkt fotografisch dokumentiert. Die Kunstwerke dort würden immer wieder schnell übersprüht. Dadurch bekommen der Treffpunkt immer wieder ein neues Gesicht. Legale Flächen für Graffiti seien sehr gewinnbringend.
Die Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement, Nina Fänger erklärte, sie sei mit Lux die vorgeschlagenen Flächen abgegangen. Die alte Turnhalle in den Breitwiesen freizugeben, könne man sich vorstellen. Die Steinmauer am Roten Platz hingegen nicht, weil es sich da um eine Natursteinmauer handle, der nicht gereinigt werden kann. Alternativ schlage die Verwaltung die Wand der Treppe neben dem Jugendhaus vor. Die Tiefgarage Rathaus könne man sich auch nicht vorstellen. Die Tiefgarage sei für den Verkehr da. Auch hier habe man sich eine Alternative überlegt – und zwar die Sitzwürfel am Grillplatz. „Wir
würden gerne wissen, ob diese Vorschläge für euch vorstellbar sind“, so Fänger.
Kaljevic meinte, die Vorschläge seien ein positiver Schritt in die richtige Richtung. Die Sitzwürfel würden keine großen Flächen zum Sprühen bieten und seien deshalb eigentlich irrelevant. Die Halle und die Treppe beim Jugendhaus seien aber eine gute Sache.
Der Jugendgemeinderat stimmte dem Vorschlag einstimmig zu.

Jugendgemeinderatswahl

Nächster Punkt war die Jugendgemeinderatswahl. Zum Zeitpunkt der Sitzung konnte man sich noch als Kandidat bzw. Kandidatin melden. Wie der Jugendgemeinderat in seiner Maisitzung beschlossen habe, werde es eine digitale Wahl geben, so Lux. Wenn der Wahlausschuss getagt hat, würden die Wahlunterlagen versendet. Ab 10. November könne dann online gewählt werden. Man könne auch in den Schulen in Wahlkabinen am Tablet wählen, so Lux weiter. In der Realschule am 10. November und im Robert-Bosch-Gymnasium am 12. November. Wenn alles glatt laufe, würden am 16. November die Ergebnisse vorliegen und im Dezember werde dann der neue Jugendgemeinderat amtsverpflichtet.
Der Erste Beigeordnete zeigte sich optimistisch, dass man wieder ein gutes Bewerberfeld zusammenbekommen werde. Die digitale Wahl sei eine spannende Sache. Man müsse schauen, wie sich die Sache entwickelt.

Jubiläum des Jugendgemeinderates

Bezüglich des 30-jährigen Jubiläums des Jugendgemeinderates, das im Juli gefeiert wurde, bedankte sich Timon Hasel bei allen, die da waren und die das Fest unterstützt haben. „Wir hatte alle viel Spaß und hoffen, dass wir auf den Jugendgemeinderat aufmerksam machen konnten.“
Es sei etwas Besonderes, schon so lange einen Jugendgemeinderat zu haben. Es gebe immer noch Städte, die keinen Jugendgemeinderat haben. Toll sei, dass es auch immer wieder Jugendliche gebe, die nach ihrer Zeit im Jugendgemeinderat weiter in der Politik aktiv sind – beispielsweise im Gemeinderat.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat.

Unter dem Punkt Verschiedenes wies Lux darauf hin, dass vom Dachverband der Jugendgemeinderäte über den Sommer eine Einführungsmappe konzipiert wurde, die den Einstieg in die Arbeit der Jugendgemeinderäte erleichtern soll. In der Mappe seien auch jeweils Anstecker mit den Logos der Jugendgemeinderäte. „Den von Gerlingen wollen wir euch heute gerne zukommen lassen“, so Lux und verteilte die Anstecker gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten.


Text: Tommasi

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