Bericht JGR-Sitzung 03.02.2021

Neue Homepage des Jugendgemeinderates ist online

Erste virtuelle Sitzung in Gerlingen

Vergangene Woche fand die erste Arbeitssitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates in diesem Jahr statt. Es war die erste virtuelle Sitzung in Gerlingen überhaupt. Zu der Sitzung konnte Bürgermeister Dirk Oestringer unter anderem auch Gäs­te aus Ditzingen begrüßen.

„Wir freuen uns alle darauf, uns wieder analog treffen zu können“, hielt Bürgermeister Oestringer in seiner Begrüßung zur ersten Online-Sitzung in Gerlingen fest. Das digitale Format, sei sicher eine Möglichkeit sich überhaupt treffen zu können, so Oestringer weiter, den persönlichen Austausch könne das aber natürlich nicht ersetzen.

Mitgliederwechsel im JGR

Nachdem es keine Bekanntgaben von Seiten der Verwaltung und auch keine Anregungen und Fragen seitens des Jugendgemeinderates /JGR) gab startete die Sitzung mit der Verabschiedung von Sophia Köhler, die der Sitzung aus ihrem Studienort Düsseldorf zugeschaltet war. Köhler sei drei Jahre im Jugendgemeinderat tätig gewesen, so Oestringer. In der Zeit seien viele Dinge vom JGR bearbeitet und auf den Weg gebracht worden. Als Beispiele nannte Oestringer unter anderem die Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl und das Jugendforum im Rahmen von ISEK. Oestringer verwies weiter darauf, dass im vergangenen Jahr ein weiteres Jugendforum geplant gewesen sei, das aus bekannten Gründen ausfallen musste. Auch das Jubiläum des JGR habe nicht – wie ursprünglich geplant – stattfinden können. Hier habe es digitale Formate gegeben. Das Stadt­oberhaupt dank­te Sophia Köhler abschließend für ihr Engagement im Gremium und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft. Den Dank gab Köhler an das Stadtoberhaupt und das Gremium zurück. „Wir sehen uns bestimmt wieder“, meinte die scheidende Jugendgemeinderätin.

Als ihr Nachfolger wurde Constantin Füssel von Bürgermeister Oestringer amtsverpflichtet. Constantin habe bei der Wahl 2019 140 Stimmen erhalten und rücke nun in den JGR nach. Die Verpflichtung könne nicht wie üblich per Handschlag erfolgen, sondern nur virtuell, betonte Oestringer. Man werde das aber nachholen. Die Amtszeit von Constantin Füssel dauert nun bis zu den turnusgemäßen Jugendgemeinderatswahlen Ende diesen Jahres.

Jugendgemeinderatssprecher Tim Kröper bedankte sich abschließend ebenfalls bei Sophia Köhler für ihr Engagement und hieß Constantin Füssel im Gremium Willkommen.

Internationale Jugendkonferenz

Zum nächsten Thema, der für dieses Jahr geplanten Internationalen Jugendkonferenz in Ditzingen konnte das Stadtoberhaut Tristan Müller, Jugendpfleger bei der Stadt Ditzingen und Melanie Wenk vom Hauptamt in Ditzingen sowie zwei Ditzinger Jugendgemeinderäte begrüßen.

Die Jugendkonferenz, die  von der Baden-Württemberg-Stiftung finan­ziell unterstützt werde, sei eigentlich schon 2020 geplant gewesen, erläuterte Müller. Wegen Corona musste sie auf 2021 verschoben werden. Das Motto der Konferenz, die vom 27. bis 31. Oktober in Ditzingen stattfindet, lautet: „30 Jahre Wiedervereinigung – Europa im Wandel“. Ziel der Konferenz sei es, junge Menschen aus verschiedenen europäischen Nationen zusammen zu bringen und mit ihnen europäische Fragestellungen und Herausforderungen zu diskutieren und zu bearbeiten. „Wir wollen dabei gemeinsam Ideen für ein zukunftsfähiges Europa sammeln und entwickeln und auch deren Umsetzung anstoßen“, so Müller.

Zu der Sitzung sei geplant, Jugendliche aus den Partnerstädten Ditzingens in Ungarn und Frankreich einzuladen, erklärt Wenk. „Als Gäste würden wir auch gerne Jugendgemeinderäte aus Gerlingen und Korntal-Münchingen einladen“, so Wenk weiter. Insgesamt sei an zirka 40 Teilnehmer gedacht. Für die Gäste aus den Partnerstädten sei eine Übernachtung in einer Sammelunterkunft geplant. Ein Rahmenprogramm werde es selbstverständlich auch geben. „Hier sind wir für Ideen natürlich offen“, so Wenk. Die Finanzierung sei durch die Baden-Württemberg-Stiftung gesichert.

Bei der Konferenz seien moderierte Gruppen mit Jugendlichen aus allen Teilnehmerländern geplant. Auch externe Referent*Innen sollen eingebunden und Mandatsträger*Innen eingeladen werden. „Es wäre toll, wenn sich viele Gerlinger bei der Konferenz und auch schon bei den Vorbereitungen einbringen würden“, so Müller.

„Das ist eine tolle Idee und eine tolle Gelegenheit mit den Jugendlichen aus den Partnerstädten wieder einen Austausch nach der Pandemie zu starten“, betonte Bürgermeister Oestringer.  In dem Zusammenhang verwies er darauf, dass es unter anderem den Europäischen Ausschuss der Regionen gebe, wo viel auf kommunaler Ebene geschieht und auch Dinge auf kommunaler Ebene diskutiert werden.

Die Frage, ob zu der Konferenz auch Jugendliche aus den Gerlinger Partnerstädten eingeladen werden können, beantwortete Müller mit einem klaren Ja. Die Einladungen an Gerlingen und Korntal-Münchingen seien bereits verschickt worden. Sie könnten gerne an die Partnerstädte weitergeschickt werden. Um das genaue Prozedere für die Anmeldung abzuklären, schlug Müller ein Treffen vor.

Tim Kröper bedankte sich im Namen des JGR für die Einladung. „Wir machen gerne mit, auch bei den Vorbereitungen. Das ist eine spannende Sache und wir freuen uns dabei sein zu können.“

Treffen mit dem JGR Horb

Über das Treffen mit drei Vertreter*Innen des Jugendgemeinderates Horb berichtete Valentin Dorn. Bei dem Treffen habe man den Gästen verschiedene Projekte des Gerlinger Jugendgemeinderates, wie den Pump-Track gezeigt. Auch eine Führung durch das Rathaus habe stattgefunden. „Außerdem haben wir uns über Projekte ausgetauscht“, so Dorn. In Horb habe es 2015, 17 und 19 einen Holi-Day gegeben. 2019 seien 500 Teilnehmer bei diesem Farbfestival dabei gewesen. Holi-Festivals sind in Indien traditionelle Veranstaltungen, bei denen sich die Menschen mit Farbpulver bewerfen. Dazu gibt es Musik und ausgelassene Stimmung.  „Wir würden uns das gerne anschauen, wenn in Horb wieder ein Holi-Day stattfinden kann“. so Dorn. Das Treffen sei insgesamt eine tolle Sache gewesen. „Das würden wir gerne wieder machen.“

Das Stadtoberhaupt erklärte, dass es auf Bürgermeisterebene auch immer wieder Treffen gebe, bei denen man sich austauscht. Das sei eine sehr gute Sache, weil doch häufig gleiche oder ähnliche Themen bearbeitet würden und man so erfahren könne, wie anderswo Themen angegangen werden.

Sophie Dorn erklärte, dass die Jugendbeteiligung aus Leonberg auch schon wegen eines Treffens angefragt habe. Mit den Jugendlichen aus der Nachbarstadt werde man sich auch treffen.

Leonberg habe mit einer jährlichen Jugendbeteiligung ein anderes Sys­tem wie Gerlingen. Einen JGR gebe es dort ja nicht, so Oestringer. Von dem Treffen könne man sicher auch einige interessante Informationen mitnehmen.

25 Jahre JGR

Der Gerlinger Jugendgemeinderat hatte im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Die geplanten Feierlichkeiten konnten nicht stattfinden. Es habe aber verschiedene Online-Formate gegeben, so Oestringer. Zuletzt hatte der JGR die beeindruckende Chronik der bisherigen Legislaturperioden in der Sitzung des Gemeinderates im Dezember präsentiert.

Annika Windmüller berichtete, dass die Ausstellung im Museum leider nicht, wie geplant, angeschaut werden konnte. „Wir haben deshalb nach Alternativen gesucht und die Ausstellung mit Plakaten in die Stadt gebracht und auch auf Instagram veröffentlicht. Zum Jubiläum habe es auch viele Videobotschaften gegeben, unter anderem von Bürgermeis­ter Oestringer und den beiden Altbürgermeistern Georg Brenner und Albrecht Sellner. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass die Ausstellung im Stadtmuseum am 14. Februar endet, so Windmüller weiter. Sie sei nun bis Mai verlängert, in der Hoffnung, dass sie dann doch noch besucht werden könne. „Wir freuen uns in jedem Fall auf die nächsten Jahre und hoffen darauf, dass der JGR noch viel bewegen kann“, schloss Windmüller ihre Ausführungen.

Dachverbandstreffen

Vom Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte berichtete Lisa Groß. Das Treffen habe am 12. Dezember online stattgefunden. Bei dem Treffen sei in Gruppen über verschiedene Themen zu Europa diskutiert und anschließend im Plenum vorgestellt worden. Es habe auch verschiedene Workshops gegeben. Darüber hinaus sei die Austauschplattform Jugendgemeinderat 4.0 vorgestellt worden, die den Jugendgemeinderäten, die im Dachverband organisiert sind, eine neue Möglichkeit zum Austausch eröffnet.

Neue Webseite des Jugendgemeinderates

Nächstes Thema war die Vorstellung der neuen Homepage des Jugendgemeinderates www.jgr-gerlingen.de. Die neue Seite ist online. Sie sei aber noch in der Entstehung, erklärt An­dreas Lux vom Jugendreferat der Stadt. Auf der Seite zu finden sind Links zu den Social Media Plattformen, die vom JGR genutzt werden, die Mitglieder werden vorgestellt, und auch Berichte sowie eine Galerie sind online. Die beiden letzteren sind bisher nur mit aktuellen Bildern und Berichten bestückt. Weiter findet sich eine Chronik des Jugendgemeinderates beginnend mit der ersten Wahl 1995 und die Kontaktdaten auf der Webseite. Veranstaltungen werden, sobald diese wieder möglich sind folgen.

Tim Kröper bedankte sich an der Stelle bei Uli Sailer, der das Grundgerüst für die Webseite erstellt hat und bei Andreas Lux, der sie in Absprache mit dem Gremium mit Inhalt gefüllt hat. Lux werde die Webseite auch zukünftig weiter betreuen.

Das Stadtoberhaupt schloss sich dem Dank an. „In diesen Zeiten ist es sehr wichtig, eine gute Webseite zu haben.“

ISEK-Jugendforum

Eigentlich hätte nach dem erfolgreichen ISEK-Jugendforum 2018 eine fortlaufende Beteiligung der jungen Einwohner in Gerlingen stattfinden sollen. Das zweite Jugendforum sei für 2020 geplant gewesen, habe aber, wie bereits erwähnt, nicht stattfinden können, erklärte Oestringer eingangs des Tagesordnungspunktes. Aktuell gebe es nun Überlegungen, wie das Jugendforum 2021 stattfinden kann.

„Wir haben die Fragen, die wir stellen wollen, bereits erarbeitet“, berichtete dazu Sophie Dorn. Die Fragen sollen in eine Online-Umfrage verpackt werden. Auch das Jugendforum soll Online stattfinden und zwar im Mai, Juni oder Juli.

Die Umsetzung des Online-Jugendforums obliegt Uli Sailer. Er mache derzeit viele Online-Beteiligungsprojekte, so Sailer. Er bringe sich da gerne ein. Die Ideen, die vom JGR gekommen sind, seien schon sehr gut.

Die Idee, das Jugendforum  als digitale Veranstaltung durchzuführen, sei gut, erklärte Oestringer abschließend. So müsse man die Veranstaltung auf jeden Fall nicht absagen.

Veranstaltung zur Landtagswahl

Der Gerlinger JGR plant zur Landtagswahl am 14. März eine Online-Veranstaltung. Die Veranstaltung sei für 22. Februar von 18 bis 20.30 Uhr geplant, erklärte Tim Kröper. Die Aktion werde ebenfalls in Zusammenarbeit mit Uli Sailer durchgeführt. Zunächst werde es eine kurz Podiumsdiskussion mit den Kandidaten aus dem Wahlkreis 13 geben. An­schließend finden sogenannte Speeddatings mit den Kandidaten in kleineren Breakout-Rooms statt. Bei diesen Speeddatings können den Po­li­ti­ker*Innen Fragen gestellt werden. „Die Kandidat*Innen werden  alle Breakout-Rooms besuchen“, erklärte Kröper.

Uli Sailer hielt fest, er habe die Aufgabe für das Projekt „Was uns bewegt“ des Landtags von Baden-Württemberg genau solche Konferenzen vorzubereiten. „Die Speeddating-Idee finde ich Klasse. Wir müssen da aber in jeder Gruppe Moderatoren haben“. In jedem Fall werde das eine spannende Sache.

Bürgermeister Oestringer berichtete, dass die Kandidaten angeschrieben seien und auch alle zugesagt hätten. Der Wahlkampf sei in Pandemie-Zeiten eine schwierige Sache, weil persönliche Gespräche und öffentliche Veranstaltungen nicht stattfinden können. Er dankte dem Jugendgemeinderat und Sailer für die Vorbereitung. Die Veranstaltung werde sicher eine gute Sache.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Gerlingen befindet sich auf dem Weg zur Fair Trade Town. Ein Kriterium sei dabei die Fair Trade School. Der JGR habe diesbezüglich Kontakt mit den Schulen und bringe sich beim Robert-Bosch-Gymnasium bei dem Thema ein. „Wir freuen uns, da mitwirken zu können und hoffen, dass Gerlingen. bald Fair Trade Town wird.” Bürgermeister Oestringer dankte dem Gremium für sein Engagement. Die Idee lebe davon, dass der Faire Handel in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen etabliert wird.

– Zum Thema Support your Local – also die Unterstützung der Läden und Einrichtungen vor Ort, wies Oestringer darauf hin, dass die Volkshochschule Gerlingen, die wie viele andere Einrichtungen unter der Pandemie leide, im jetzt beginnenden Semester über 100 Onlinekurse anbiete. Unter anderem gebe es während der Faschingsferien einen Kurs zur Abiturvorbereitung in Englisch.

– Sophie Dorn erinnerte daran, dass bei der Jugendgemeinderatsklausur auch das Thema Mieten für Abschlussklassen in den städtischen Hallen angesprochen wurde. Sie wollte wissen, wie da der Stand der Dinge ist.  Bürgermeister Oestringer erklärte, dass die Entgeltordnung der Hallen derzeit überarbeitet werde. Stefan Fritzsche, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Se­nioren erklärte, dass es bisher noch keine einheitliche Regelung gebe. Es gebe bei den Gebühren einen Unterschied, wenn es sich um eine schulische Veranstaltung wie die Zeugnisausgabe oder eine private Veranstaltung wie die Abi-Abschlussfeier, die von Schülern und Eltern organisiert wird, handle. Hier bestehe die Möglichkeit, sich den Einzelfall anzuschauen und dann über einen Erlass- oder Teilerlass der Gebühren zu sprechen. Für die für dieses Jahr geplante Abschlussfeier riet Oestringer den Organisatoren frühzeitig mit der Stadt Kontakt aufzunehmen.


Text Tommasi

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