Bericht JGR-Seminar in Bad Urach 2023

Am Freitag, den 27. Januar 2023 sind wir, der Gerlinger Jugendgemeinderat, nachmittags nach Bad Urach gefahren. Unsere Unterkunft war das Haus auf der Alb. Schon am Abend startete unser Programm mit einer Kennenlernrunde und einem Austausch über unsere Erwartungen von dem anstehenden Seminar. Unseren Abend durften wir frei gestalten. Die Unterkunft bot eine Kegelbahn, ein Tischtennisraum, ein Tischkicker und vieles mehr.

Der zweite Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstück um 8 Uhr. Bis zum Mittagessen stand ein umfangreicher Jahresrückblick, ein Teamspiel und eine Auffrischung über Kommunalpolitik auf dem Programm. Danach ging es mit dem Thema Kommunikation weiter und wir haben uns damit auseinandergesetzt, wie wir am besten zusammen als Team arbeiten können und somit auch unsere Ziele verwirklichen können. Anschließend gingen wir auf die Projektplanung im Detail ein, lernten Methoden und Strategien, die wir dann auch direkt umsetzten. Zuerst sammelten wir unsere Projektideen und bildeten dann Arbeitsgruppen, in denen wir unsere verschiedenen Projekte planten. Unseren letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit viel Spaß und guter Laune.

Mit einem Warm-Up startete der nächste Morgen. Danach setzten wir unsere Gruppenarbeit zu den Projekten fort und besprachen sie im Plenum. Abgeschlossen haben wir unser Seminar mit einem Feedback an die Gruppe und an unsere motivierten Referierenden der Landeszentrale für politische Bildung Katja Koch und Pascal Göltl, sowie Andreas Lux und Clara Jacob als Begleitung vom Jugendreferat der Stadt Gerlingen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass das Seminar durch viel Spaß und Produktivität unsere Gruppengemeinschaft gestärkt hat und wir effektiv an unseren Projekten für das neue Jahr arbeiten konnten.

Für den Jugendgemeinderat
Alice Klaus und Sophie Motschenbacher

Der Jugendgemeinderat in Bad Urach
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Internationale Jugendkonferenz 2022

Vom 28.10. bis zum 01.11. fand die lange geplante und durch die Corona-Pandemie immer wieder verschobene Internationale Jugendkonferenz statt. Dabei verbrachten Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Polen mehrere Tage gemeinsam, um über Europa zu diskutieren.

Die Jugendkonferenz ist ein Gemeinschaftsprojekt der Jugendgemeinderäte Gerlingens und Ditzingens und der hauptamtlichen Mitarbeitenden beider Städte. Dieses Jahr fand diese in Form einer viertägigen Tagung in Ditzingen statt. Die Jugendlichen aus Gerlingen, Ditzingen, Korntal-Münchingen, Rillieux-la-Pape (Frankreich) und Łęczyca (Polen) stellten dabei gegenseitig ihre Heimatstädte vor und tauschten sich anschließend über Jugendbeteiligung in ihren Heimatorten und Heimatländern aus. Aufgrund der unterschiedlichen Muttersprachen war die „Amtssprache“ Englisch.

Weitere Themen waren Rassismus, Klimawandel, Digitalisierung und Gleichberechtigung. Zusätzlich gab es einen kulturellen Austausch zwischen den Jugendlichen und tolle Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel einen gemeinsamen Ausflug nach Stuttgart, eine Gameshow und eine Halloweenparty, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.

Bei den Diskussionen und Workshops zum Thema Jugendbeteiligung wurde schnell klar, dass die Situation für die Jugendlichen ganz unterschiedlich ist. Beispielsweise haben die Jugendlichen aus Polen keinen Jugendgemeinderat, wie man ihn aus Gerlingen und Ditzingen kennt. Die Jugendlichen sind sich einig, sie wollen von der Politik gehört werden und an politischen Entscheidungen teilhaben. Außerdem möchten sie Events organisieren, ihre Meinung sagen und sowohl ihren Ort, ihr Land, als auch Europa verbessern. Dabei legen die Jugendlichen besonders Wert darauf mehr Möglichkeiten der Jugendbeteiligung zu schaffen und den Klimawandel zu bremsen. Sie fordern, dass große Firmen welche die Globale Wirtschaft prägen mehr Verantwortung übernehmen und noch stärker auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit achten sollen. Zusätzlich dazu sollen alle Menschen auch privat darauf achten, sich umweltfreundlicher zu verhalten. Ebenfalls wurde das Thema Rassismus behandelt. Ohne Ausnahme waren sich die Teenager einig, gegen Rassismus zu sein. Sie selbst haben in diesen vier Tagen gemerkt, wie ähnlich sie sich alle sind, sowohl bezüglich ihrer Probleme, als auch bezüglich ihrer Werte und Wünsche.

Für alle Teilnehmer war die internationale Jugendkonferenz 2022 ein tolles und interessantes Ereignis, das auch in Zukunft gerne wieder veranstaltet werden soll.

Für den Jugendgemeinderat
Felix Proksch und Bora Örnek

Die Teilnehmenden der Jugendkonferenz mit ihren Zertifikaten zusammen mit Herrn Fritzsche und Herrn Bahmer
Die Teilnehmenden der Jugendkonferenz
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Bericht JGR-Sitzung 19.10.2022

In der ersten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates nach der Sommerpause stand neben der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche im Rahmen des Festivals der KulturRegion auch die Internationale Jugendkonferenz in Ditzingen im Fokus.

Zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch wieder einige Gäste begrüßen. 

Gleich eingangs der Sitzung gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass Ende September das 40-jährige Jubiläum des Jugendhauses gefeiert werden konnte. „Das Jugendhaus ist eine Institution in Gerlingen, die schon von vielen Generationen besucht wurde“, so Oestringer. Auf dem Programm der Feier, die übrigens genau 40 Jahre nach dem Öffnungstag, am 25. September 1982 stattfand, standen neben einer Reise durch 40 Jahre Jugendhaus auch generationenübergreifende Gespräche. Im Jugendhaus seien viele Mitglieder der Stadtgesellschaft groß geworden, hielt Oestringer in der Sitzung fest.

Ferner gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass der Wasserschaden im Café Konfus behoben sei. Der Betrieb in dem beliebten Treffpunkt für Jugendliche wurde vergangene Woche wieder aufgenommen.

Fragen des Jugendgemeinderates

Jugendratssprecher Lukas Proksch erklärte, dass bei der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche die Frage aufgekommen sei, ob es nicht möglich wäre, in Gerlingen Flächen bereitzustellen, auf denen legal gesprayt werden kann. 

Bürgermeister Oestringer erklärte, er habe die Diskussion auch mitbekommen und meinte, er sei da offen. Er wollte wissen, ob es schon Ideen für solche Flächen gibt.

Proksch meinte die Skater-Anlage bei der alten Sporthalle in den Breitwiesen und die Wand der Sporthalle, die seines Wissens in absehbarer Zeit abgerissen werde, seien vielleicht dafür geeignet.

Das Stadtoberhaupt erklärte, er werde den Vorschlag mitnehmen und prüfen lassen. Grundsätzlich spreche nichts dagegen. Vielleicht hätten die Fachleute in den zuständigen Ämtern ja noch andere Ideen.

Fragen jugendlicher Einwohner

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt fragte ein Jugendlicher nach, ob auf dem Roten Platz bei der Realschule nach den Bauarbeiten wieder Basketballkörbe und Tore aufgestellt werden. 

Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werde man die Container wieder abbauen. Dann könne die Fläche wieder für Sport genutzt werden, so Bürgermeister Oestringer.

Treffpunkt für Jugendliche

Zum Treffpunkt für Jugendliche hielt Bürgermeister Oestringer fest, dass Mitte Oktober die feierliche Einweihung im Rahmen des Festivals der KulturRegion Stuttgart „Über:Morgen“ stattgefunden habe. Die Geschäftsführerin der KulturRegion, Bettina Pau sei dabei gewesen. Der SWR habe einen Beitrag gedreht, der in der Landeschau gesendet wurde. Und auch die Jugendgemeinderäte kamen in den Genuss, den Beitrag anzuschauen, der – wie das Stadtoberhaupt treffen feststellte – das Thema auf den Punkt gebracht hat. Der Beitrag habe auch nochteinmal deutlich gezeigt, wozu die Elemente vorher genutzt worden waren. 

Proksch berichtete, dass der SWR den Treffpunkt zunächst für den Beitrag gefilmt habe und dann Interviews mit den Jugendratssprechern und Architekt Peter Weigand vom Büro Umschichten geführt wurden. 

Der Jugendratssprecher berichtete weiter, dass man zunächst nicht damit gerechnet habe, dass zu der Einweihung so viele kommen, weil der Termin mit 14 Uhr relativ früh angesetzt war. Es seien dann aber doch über 30 Leute dabei gewesen, die anschließend auch an dem Graffiti Workshops mit Jan Haas teilgenommen haben. Im Zuge des Workshops hat der Treffpunkt sozusagen zusätzlich Farbe gewonnen, denn die Elemente wurden von den Teilnehmern mit Bergriffen, die der Jugendgemeinderat vorgeschlagen hatte, besprüht. „Die Umsetzung ist gut gelungen“, freut sich Proksch. 

Andreas Lux ergänzte, dass der Treffpunkt jetzt, wie von den Jugendlichen angeregt, mit Lichteffekten versehen sei. „Wir haben immer gesagt, dass sich der Treffpunkt weiterentwickeln kann“, so Lux. Mit dem Graffiti und den Leuchteffekten sei das jetzt geschehen.

Bürgermeister Oestringer erinnerte dann noch einmal kurz daran, wie der Treffpunkt entstanden ist und wer alles daran beteiligt war. „Was hier entstanden ist, kann sich sehen lassen“, so Oestringer. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, die KulturRegion mit ins Boot zu holen. Dadurch sei das Ergebnis sicher noch besser geworden. „Der Treffpunkt ist ein tolles Projekt, das wir jetzt zum Abschluss gebracht haben.“

An der Stelle meinte das Stadtoberhaupt, ob es nicht Sinn mache, den Treffpunkt mit weiteren Sitzgelegenheiten auszustatten, so dass man sich auch gegenübersitzen kann. 

Das sei auch in der letzten Sitzung der Steuerungsgruppe Thema gewesen, so Proksch. Dort sei festgelegt worden, dass – wie am Pumptrack –  Baumstämme als Sitzgelegenheiten  kommen sollen. 

„Das nehmen wir mit und würden das für nächstes Frühjahr beauftragen“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er könne sich vorstellen, dass anstatt der Baumstämme auch Bänke in der Farbe der Pergola installiert werden.

Internationale Jugendkonferenz

Felix Proksch berichtete an­schließend, dass am Wochenende vom  28.Oktober bis 1. November in Ditzingen die schon lange geplante Internationale Jugendkonferenz unter der Überschrift „Europa im Wandel“ stattfindet. Neben jungen Leuten aus Ditzingen, Gerlingen und Korntal seien auch Jugendliche aus den Partnerstädten von Ditzingen in Frankreich, Ungarn, Polen und Großbritannien dabei. Es seien auch Jugendliche aus weiteren Partnerstädten auch aus denen von Gerlingen eingeladen worden. Diese könnten aber aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sein. Inhaltliche Schwerpunkte der Jugendkonferenz seien die Themen Jugendbeteiligung, Rassismus, Klimawandel und Nationalismus. Es werde aber auch ein Unterhaltungsprogramm und eine Abschlussparty geben. 

Nachdem die Internationale Jugendkonferenz schon mehrfach verschoben werden musste, könne sie nun endlich stattfinden. Zu dem Umstand, dass nicht aus allen eingeladenen Partnerstädten Vertreter dabei sind,  meinte das Stadtoberhaupt: „Wir merken auch bei uns, dass die Teilnehmer bei Treffen mit den Partnerstädten durch die Pandemie weniger geworden sind. Das wird aber sicher wieder zunehmen.” Es sei sicher spannend, wie andere Nationalitäten die genannten Themen angehen und lösen. Bei dem Treffen könnten sicher alle etwas voneinander lernen.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Bürgermeister Oestringer berichtete, dass ungarische Schüler, die an einem Deutschwettbewerb teilnehmen, nach Gerlingen kommen.  Auf deren Besuchsprogramm steht auch ein Treffen mit dem Jugendgemeinderat, um sich zwanglos auszutauschen.

– Der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger trifft sich ebenfalls mit dem Jugendgemeinderat zu einem Gespräch. Außerdem wird er mit den Jugendlichen den neuen Treffpunkt besuchen.

– Bürgermeister Oestringer hat den Jugendgemeinderat eingeladen bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag mitzuwirken. Die Veranstaltung finde wie letztes Jahr in der Stadthalle statt. Anschließend würden Kränze an der Petruskirche abgelegt. Beim Volkstrauertag gehe es darum, den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt zu gedenken, aber vor allem auch darum, ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen. „Es wäre ein starkes Zeichen, wenn der Jugendgemeinderat bei der Veranstaltung wieder dabei wäre“, so Oestringer. Jugendratssprecher Lukas Proksch sagte sofort zu.


Text/Foto: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 13.07.2022

Ein Meisterstück lokaler Demokratie

Treffpunkt für Jugendliche eingeweiht

In der letzten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates vor der Sommerpause stand als einziger Punkt die Eröffnung des Treffpunkts für Jugendliche im öffentlichen Raum auf der Tagesordnung

Die jüngste Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates war ein ganz besonderer Termin. Zum einen fand die Sitzung nicht im Sitzungssaal, sondern auf der Wiese neben dem Pumptrack statt, zum anderen wurde sie von der Band „Kodály Spicy“, die eigens im Jazz-Mobil angereist war, musikalisch eröffnet. Einziger Punkt der Sitzung war die Eröffnung des Treffpunkts für Jugendliche. Bürgermeister Dirk Oestringer sprach zunächst den Musikern seinen Dank für den fetzigen Auftakt aus. Insbesondere dankte Oestringer auch dem Leiter des Liszt-Institut – ungarischen Kulturzentrums Stuttgart, Dr. Dezsö Szabó, der den Auftritt in die Wege geleitet und die Band nach Gerlingen begleitet hatte. Das Stadtoberhaupt freute sich, zu der Eröffnung neben den aktuellen Jugendgemeinderäten auch zahlreiche ehemalige Mitglieder des Gremiums, Vertreter des Gemeinderates und der Steuerungsgruppe,  Anwohner sowie Peter Weigand vom Büro Umschichten begrüßen konnte. Später sollte noch Julian Warner, Kurator der KulturRegion dazustoßen. 

Der Treffpunkt, der unter dem Motto „Gerlingen spricht miteinander“ steht, habe eine lange Historie, so das Stadtoberhaupt. Den Wunsch, sich irgendwo treffen zu können, gebe es schon sei vielen Jahren. Der Treffpunkt stehe seit rund zehn Jahren im Raum. 2017 habe es eine erste Initiative gegeben und 2019 sei im Gemeinderat ein erster gemeinsamer  Antrag des Jugendgemeinderates und der CDU gestellt worden. „Danach ging es schnell in Richtung Anwohner-Beteiligung”, erinnerte Oestringer. Ende 2019 und Anfang 2020 habe man die Menschen, die in der Umgebung des Treffpunkts wohnen, ins Boot geholt und über das Vorhaben informiert. „Im Juli 2020 haben wir uns dann entschlossen, das Projekt noch etwas zu schieben.“ In der Pandemie – einer Zeit in der man sich nicht treffen durfte, einen Treffpunkt für Jugendliche einzuweihen, sei nicht das Richtige gewesen. 

Im Mai 2021 habe zunächst der Jugendgemeinderat und dann der Gemeinderat den Projektbeschluss für den Treffpunkt gefasst. „Danach ging es flott voran“, hält das Stadtoberhaupt fest. Es gab ein erstes Treffen der Steuerungsgruppe, der Mitglieder des Jugendgemeinderates und des Gemeinderates angehörten. Bei diesem Treffen wurde beschlossen mit der KulturRegion zusammenzuarbeiten. Gerlingen ist Mitglied der KulturRegion und möchte mit „Gerlingen spricht miteinander“ einen Beitrag zum diesjährigen Festival der KulturRegion leisten, das unter dem Motto „ÜBER:MORGEN“ steht. Im Herbst werde es im Rahmen des Festivals dann noch eine richtige Einweihung des Treffpunkts geben, so Oestringer. In einem weiteren Treffen hat die Steuerungsgruppe entschieden, das Projekt mit dem Büro Umschichten umzusetzen. Zusammen mit dem Büro gab es im November einen Workshop, bei dem der Treffpunkt vor Ort modellbaumäßig entwickelt wur­de. Für den im Nachgang zum Work­shop entwickelten Entwurf wurde dann im Mai – also vor zwei Monaten – der Baubeschluss gefasst.

Ein durchaus umstrittenes Projekt wie den Treffpunkt in so kurzer Zeit zum Abschluss zu bringen, sei bemerkenswert, hielt Oestringer weiter fest. Vorangebracht hätten das Projekt zwei Jugendgemeinderäte, zwei Bürgermeister und auch zwei Gemeinderäte. „Man hatte eine Idee, hat eine Initiative gegründet, die Menschen beteiligt und das Projekt umgesetzt. Das war ein vorbildlicher Prozess und ein Meisterstück lokaler Demokratie“, lobte das Stadtoberhaupt. 

Am Treffpunkt würden sich schon jetzt die unterschiedlichsten Altersgruppen treffen. Auf Facebook etwa habe sich eine junge Mutter bei den Initiatoren für den Treffpunkt bedankt.

Wie der Treffpunkt aussehen soll, sei immer wieder diskutiert worden, so Oestringer. Aus dem Gemeinderat habe es immer wieder Hinweise gegeben, dass bei dem Projekt das Thema nachhaltiges Bauen berücksichtigt werden sollte. Das Büro Umschichten, das auch im Bereich Installationskunst tätig ist, arbeite mit gebrauchten Materialien. Für den Bau des Treffpunkts wurden Massivholzelemente verwendet, die zuvor als Schalungselemente beim Bau der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie im Einsatz waren. „Die Elemente wären ansonsten weggeworfen worden“, erläuterte Oestringer.

Der Treffpunkt bietet sowohl überdachte als auch nicht überdachte Sitzmöglichkeiten, es  gibt einen Müll­eimer, eine Toilette und ein Pfand­sammler soll noch installiert werden. Für die Fundamentierung wurde nur minimal in den Boden eingegriffen. Dadurch ist es möglich nach einer zweijährigen Evaluierungsphase zu entscheiden, wie es mit dem Projekt weitergehen soll. An der Stelle verwies Oestringer darauf, dass beim Bau auch der vorgegebene Kostenrahmen von 50.000 Euro eingehalten worden sei.

„Heute können wir nun den Treffpunkt an die Jugend – stellvertretend an den Jugendgemeinderat – übergeben. Es wird nun eure Aufgabe sein, den Ort mit Leben zu füllen“, hielt Bürger­meis­ter Oestringer abschließend fest und dankte allen, die den Bau des Treffpunkts für Jugendliche möglich gemacht haben.

Der Sprecher des Jugendgemeinderates, Lukas Proksch dankte der Verwaltung und Andreas Lux, aber auch dem Büro Umschichten und der KulturRegion für die tatkräftige Unterstützung sowie den Anwohnern für die konstruktive Zusammenarbeit. Einen besonderen Dank sprach er seinem Vorgänger im Amt des Jugendgemeinderatssprechers, Tim Kröper aus. „Er hat uns die Übernahme des Staffelstabs sehr erleichtert.“ Das Projekt sei so angelegt, dass es sich weiter entwickeln kann, betonte Proksch. „Wir freuen und immer über Input, wie wir den Treffpunkt weiter gestalten und nutzen können.“

Ein Dankeschön gab es auch von Tim Kröper. Auch er betonte, dass die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat sehr gut geklappt habe. Es habe viel Spaß gemacht, das Projekt voranzutreiben. „Ich bin gespannt, wie es sich jetzt weiterentwickelt.“

„Wir freuen uns, dass wir das Projekt realisieren konnten”, hielt Peter Weigand vom Büro Umschichten eingangs seines kurzen Grußworts fest. Das Büro sei schon sei 14 Jahren tätig und überlege sich immer, wie man Bauwerke mit regionalen Ressourcen umsetzen kann. Die Wiederverwendung von Bauteilen, die sonst im Müll laden würden, gehöre natürlich auch dazu. Von den Schalungselementen, die für den Bau der Haltestelle Staatsgalerie eingesetzt waren, habe man 30 einlagern und schon mehrfach verwenden können. Der Prozess, wie der Treffpunkt gemeinsam entwickelt wurde, sei eine tolle Sache gewesen, so Weigand weiter. Dem Jugendgemeinderat, der CDU, der Steuerungsgruppe und der Stadtverwaltung gebühre dafür ein großer Dank. Ein besonderes Dankeschön sprach Weigand Andreas Lux sowie Stefanie Treier-Ohlms vom Amt für Gebäudemanagement aus, die das Projekt stets unbürokratisch unterstützt hätten. Der Aufbau der Elemente sei nicht ganz so einfach gewesen, wie es aussehe. Im Boden seien Kabel verlegt, von denen es keine Pläne gebe, außerdem habe man beim Bau der Fundamente aufpassen müssen, das Wurzelwerk der Bäume nicht zu verletzten und der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe auch gerufen werden müssen, weil für die Fundamente sehr tief gebohrt werden musste. Das Aufstellen der Elemente habe man wegen der Bäume dann dicht einfach mit einem Kran erledigen können. Hier sei ein Stapler zum Einsatz gekommen, was auch nicht ganz einfach gewesen sei. Das Ergebnis sei aber toll, betonte Weigand und wünschte dem Treffpunkt alles Gute und den Nutzern viele gute Ideen für die Weiterentwicklung. 

Ein paar Ideen wurden übrigens schon bei der Einweihung formuliert. Man könne den Treffpunkt beispielsweise als Standort für die Rennleitung beim nächsten Punp-Track-Race nutzen, lautete ein Vorschlag. Ein weiterer war, an den Schalungselementen Klettergriffe anbringen und sie als Boulderwand nutzen. Man darf gespannt sein, wie sich das ganze weiterentwickelt.                           


Text/Fotos: Tommasi

Eröffnung des Treffpunktes neben der Pumptrack. BM Oestringer begrüßt die rund 30 Anwesenden.
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Neuer Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum – „Gerlingen spricht miteinander“

Die Gerlinger Jugendlichen wüschen sich schon seit langem einen Treffpunkt – einen Ort mit Sitzgelegenheiten und einem Dach über dem Kopf, an dem sie mit Freunden Zeit verbringen, sich auszutauschen, diskutieren, Spaß haben und ganz nebenbei erwachsen werden können. Deshalb hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12.05.2021 den Projektbeschluss zur Errichtung eines Treffpunktes für Jugendliche im öffentlichen Raum gemäß dem Antrag des Jugendgemeinderats und der CDU-Fraktion gefasst. „Wir freuen uns, dass wir durch unsere Teilhabe etwas für die Gerlinger Jugend erreichen konnten“, so Sprecher des Jugendgemeinderats Lukas Proksch.

In Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat, dem Architekturstudio UMSCHICHTEN, den Mitgliedern der Steuerungsgruppe sowie unter Miteinbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger wurde Ende November 2021 im Rahmen eines Workshops ein Gestaltungsentwurf des Jugendtreffs erarbeitet. Der Gemeinderat hat nun in seiner Sitzung vom 11.05.2022 die Ausführung des Treffpunktes für Jugendliche beschlossen, die im Juni 2022 erfolgt.

Entstehen wird der Treffpunkt neben der Pumptrack im Bereich zwischen dem Schulzentrum und dem Hallenbad. „Durch den neuen Treffpunkt soll eine Begegnungsstätte mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden, an welcher sich die Jugendlichen gerne aufhalten. Ein Ort der Begegnung und gleichzeitig des Rückzugs. Ein Ort, an dem man in der kleinen Gruppe für sich sein kann, und ebenso an welchem man offen für Gespräche ist und sich mit anderen Generationen austauschen kann. Das ist die Idee des Treffpunkts.“, so Bürgermeister Dirk Oestringer.

Die Umsetzung des Treffpunktes erfolgt nachhaltig mittels fünf Massivholzelementen, welche in ihrem ersten Leben als Schalungselemente an der Stuttgarter Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie zum Einsatz kamen und nun als robustes Baumaterial ein zweites Leben im Sinne des „Upcyclings“ erhalten.

Der gesamte Entstehungsprozess ist Teil des Festivals „ÜBER:MORGEN“ der KulturRegion Stuttgart. Ziel ist es, dass das Projekt als Best-Practice-Beispiel für das Zusammenleben der Generationen eine zentrale Rolle des Festivals im Herbst 2022 einnimmt. Weitere Informationen erhalten Sie zeitnah auf den bekannten Kanälen.

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Bericht JGR-Sitzung 04.05.2022

Gerlingen spricht miteinander

Einstimmiges Votum für Treffpunkt im Jugendgemeinderat

In der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates war der Treffpunkt für Jugendliche, der im Bereich des Pumptrack entstehen soll, das Hauptthema.

Nachdem die Sitzung im Februar noch online stattfand hat der Gerlinger Jugendgemeinderat im Mai wieder im Sitzungssaal des Rathauses getagt. Neben den Jugendlichen waren auch einige Mitglieder des Gemeinderates sowie interessierte Gerlinger anwesend.  Unter dem Punkt „Bekanntgaben” wies Bürgermeister Dirk Oestringer darauf hin, dass derzeit die Abiturprüfungen seien. Er wünschte allen Abiturienten einen guten Verlauf der Prüfungen und gute Ergebnisse. Die Abschlussprüfungen in der Realschule seien von 17. bis 31. Mai. „Wir drücken allen Prüflingen die Daumen“, so das Stadtoberhaupt.

Außerdem lud das Stadtoberhaut alle ein, bei der Veranstaltung am Europatag am 9. Mai dabei zu sein. Gerlingen habe mit der Kundgebung am 1. März schon ein klares Zeichen für den Frieden gesetzt. Am Europatag hat es dann noch einmal ein Statement für den Frieden gegeben.

Treffpunkt für Jugendliche

Einen Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum in Gerlingen zu schaffen, sei schon sehr lange im Gespräch, hielt das Stadtoberhaupt eingangs des nächsten Themas fest.  2019 und 2020 habe man intensiv über den Treffpunkt, der nun den Titel „Gerlingen spricht miteinander“ trägt, diskutiert, ihn dann aber etwas zurückgestellt, weil man sich in der Pandemie ohnehin nicht treffen konnte oder durfte. Am 12. Mai 2021 sei der Projektbeschluss im Gemeinderat gefasst worden. Der Technische Ausschuss (TA) des Gemeinderates habe in seiner Sitzung im April darüber diskutiert, wie der Treffpunkt aussehen soll. Heute sei der Treffpunkt auch noch einmal Thema im Jugendgemeinderat.

Andreas Lux, vom städtischen Ju­gend­referat erinnerte in einem kurzen Rückblick daran, dass nach dem Projektbeschluss eine Steuerungsgruppe aus Mitgliedern des Gemeinderates und des Jugendgemeinderates gebildet wurde, die bei ihrem ersten Treffen beschlossen hat, bei dem Projekt mit der KulturRegion Stuttgart zusammenzuarbeiten. Die Stadt Gerlingen ist Mitglied der KulturRegion und möchte mit „Gerlingen spricht miteinander“ einen Beitrag zum diesjährigen Festival der KutlurRegion leisten, das unter dem Motto „ÜBER:MORGEN“ steht. In einer weiteren Sitzung habe sich die Steuerungsgruppe drei von der KulturRegion vorgeschlagene  Architekturbüros angeschaut und schließlich das Büro UMSCHICHTEN ausgewählt. Zusammen mit dem Büro habe es im November einen Workshop gegeben, bei dem der Treffpunkt vor Ort modellbaumäßig entwickelt und anschließend, um ein Gefühl für die Größenverhältnisse zu bekommen, mit Flatterband abgebildet wurde. Der im Nachgang zum Workshop entwickelte Entwurf sei dann Anfang April in der Steuerungsgruppe vorgestellt worden und dann wie bereits von Bürgermeister Oestringer erwähnt im TA vorberaten worden. 

„Für den Bau des Treffpunkts sollen Schalungselemente der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie verwendet werden und damit am Standort des Treffpunkts neben dem Pumptrack ein neues Leben bekommen“, so Lux weiter. Der Treffpunkt sei so angelegt, dass er sich zu einem großen Teil in Richtung Pumptrack öffnet. Es gebe aber auch dem Pumptrack abgekehrte Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Schalungselemente würden, um die Bäume zu schützen, mit sogenannten Schraubfundamenten im Boden verankert. Aus der Mitte des TA sei der Vorschlag gekommen, im Bereich des Treffpunkts weitere Sitzmöglichkeiten zu schaffen – zum Beispiel aus Baumstämmen, wie beim Pumptrack oder aus Kanthölzern. Ferner sei der Vorschlag gekommen, direkt beim Treff einen Mülleimer mit integriertem Aschenbecher aufzustellen. 

Jugendratssprecher Lukas Proksch erklärte, dass der Jugendgemeinderat auch für die Bereitstellung weiterer Sitzmöglichkeiten sei und auch von mobilen Tischen. Ansonsten finde der Jugendgemeinderat den Entwurf gut wie er ist, nur eine Pergola als mögliche Dacherweiterung könne man sich noch vorstellen.

Bürgermeister Oestringer hielt fest, dass es seit 2021 viele Möglichkeiten gegeben habe, sich in die Planungen einzubringen. „Der Platz soll sich ja auch weiterentwickeln. Vielleicht entsteht dann noch das eine oder andere.“ Wichtig sei, dass der Treffpunkt installiert ist – mit Dach und Sitzmöglichkeit, damit man sich austauschen könne. Wenn man diese Grundausstattung nicht habe, werde ein Treff nicht angenommen. Die Grundausstattung sei mit dem Gestaltungsentwurf gegeben. 

Stefanie Treier-Ohlms vom Amt für Gebäudemanagement erklärte, dass, sofern der Gemeinderat der Einrichtung des Treffpunkts ebenfalls zustimme, direkt anschließend mit dem Bau begonnen werden soll. „Der Bau soll dann bis 31. Mai fertig sein, so dass ihr ab Juni einen Treffpunkt habt“, so Treier-Ohlms.

Wenn der Gemeinderat der Vorlage zustimme, werde man auch noch einmal die Anwohner und Bürger informieren, dass jetzt gebaut wird, so das Stadtoberhaupt. 

Der Jugendgemeinderat sprach sich schließlich einstimmig für die Einrichtung des Treffpunkts aus.

Arbeit der Gremien

Lukas Proksch berichtete an­schließend von der Fair-Trade Veranstaltung am 1. April, bei der auch der Jugendgemeinderat mit einem Stand vertreten war. Die Veranstaltung sei sehr gut besucht gewesen. Zahlreiche ältere  Besucher und auch einige jüngerer seien an den Stand gekommen und hätten sich darüber informiert, was der Jugendgemeinderat macht.

Oskar Frey berichtete anschließend vom Dachverbandstreffen der Jugendgemeinderäte, das in Heidelberg stattfand. Bei dem dreitägigen Treffen habe es verschiedene Workshops gegeben. Im ersten Workshop war die klimaneutrale Kommune Thema, bei dem Ideen zu diesem Thema entwickelt wurden. Am zweiten Tag stand ein Rhetorikseminar auf dem Programm, in dem Reden oder auch Videos zu Nachhaltigkeitsprojekten erarbeitet und vorgestellt wurden. Am Nachmittag sei dann die Klimakonferenz nachgespielt worden. Das Ergebnis der Diskussion wurde hochgerechnet. In der Hochrechnung sei das angestrebte Ziel von 1,5 Grad Erwärmung nicht erreicht worden. Der Wert sei bei 1,9 Grad gelegen. Vom Seminarleiter erfuhren die Teilnehmer, dass bei dem Spiel in den meisten Fällen das Ergebnis eine Erwärmung von drei Grad sei. Am dritten Tag stand schließlich noch eine Führung durch Heidelberg und zum Abschluss eine Diskussion mit Gemeinderäten und Studenten auf dem Programm.

„Das hört sich spannend an“, hielt Bürgermeister Oestringer fest. Dies nicht nur wegen der Themen, sondern auch wegen der Menschen, die man bei dem Treffen kennenlernen konnte. Der Städtetag treffe sich dieses Jahr auch in Heidelberg, so Oes­tringer weiter. „Mich würde interessieren, welcher Wert herauskommt, wenn der Städtetag die Klimakonferenz nachspielt – auch 1,9 Grad wie bei den Jugendgemeinderäten oder eher drei Grad.”

Internationale Jugendkonferenz

Unter dem Punkt „Verschiedenes” informierte Lux die Jugendgemeinderäte dann noch, dass die ursprünglich für 2020 geplante und dann zunächst auf 2021 verschobene internationale Jugendkonferenz nun von 26. bis 30 Oktober 2022 in Ditzingen stattfinden wird. Für die internationale Jugendkonferenz, zu der auch Jugendliche aus den Partnerstädten von Gerlingen und Ditzingen eingeladen werden, habe es schon verschiedene Vorbereitungstreffen gegeben. „Wir hoffen, dass die Konferenz jetzt durchgeführt werden kann.”

Die Jugendkonferenz sei eine tolle Möglichkeit sich mit Jugendlichen aus Ditzingen und aus den Partnerstädten auszutauschen, so Bürgermeister Oestringer. Auch er hoffte, dass die Konferenz, wie geplant, stattfinden kann.


Text: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 16.02.2022

Drei neue Themen auf der Agenda

Jugendgemeinderat wählt neues Sprecherteam

Vergangene Woche fand die erste Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates im neuen Jahr statt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Wahl des neuen Sprecherteams.

Die erste Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates im neuen Jahr fand wieder einmal online statt. Neben den Jugendlichen waren auch einige Mitglieder des Gemeinderates zugeschaltet. 

Reise nach Seaham muss erneut ausfallen

Unter dem Punkt „Bekanntgaben” informierte Bürgermeister Dirk Oestringer die Jugendgemeinderäte darüber, dass die für April geplante Reise in die englische Partnerstadt Seaham, die immer aus Anlasse des Mayer’s Ball stattfinde, erneut ausfallen muss. Der Partnerschaftsrat in Seaham habe in seiner Sitzung über das Thema beraten und festgehalten, dass eine Reise nach England wegen der Pandemie derzeit nich zu empfehlen sei. Das sei nachvollziehbar, so das Stadtoberhaupt. Zumal wenn man bedenke, dass die meisten Teilnehmer dort privat untergebracht würden und man mit rund 50 Personen in Restaurants Essen gegangen wäre. „Wir hätten diese Woche auch noch über das Thema debattiert und wären sicher zum selben Ergebnis gekommen“, so Oestringer. Der Besuch könne hoffentlich 2023 stattfinden.

Jugend-Disco angeregt

Unter dem Tagesordnungspunkt „Fragen und Anregungen des Jugendgemeinderates” teilte Bürgermeister Oestringer mit, dass er Post von zwei Jugendlichen bekommen habe. Philipp und Marcel, beide Schüler der Realschule hätten angeregt, doch wieder eine Jugend-Disco in Gerlingen anzubieten. 

Früher seien solche Veranstaltungen regelmäßig durchgeführt worden, berichtete Andreas Lux vom städtischen Jugendreferat. Die Nachfrage sei in den letzten Jahren aber zurückgegangen. Deshalb habe man zuletzt keine Disco mehr organisiert. Wenn die Nachfrage wieder steige, könne man wieder den Fokus darauf richten, wenn die Pandemie es wieder zulasse.

Bürgermeister Oestringer erklärte, er habe in seinem Antwortschreiben darauf hingewiesen, dass die Anregung mit dem Jugendgemeinderat besprochen werde. Außerdem habe er auf den Musiksommer hingewiesen, der dieses Jahr im Juli stattfinde. 

Seminar des Jugendgemeinderates

Nächstes Thema auf der Tagesordnung war der Bericht über das Seminar des Jugendgemeinderates. Das Seminar habe wegen der Pandemie nicht wie gewohnt in Bad Urach, sondern im Sitzungssaal des Gerlinger Rathauses stattgefunden, hielt Bürgermeister Oestringer fest.

Auf dem Programm habe zunächst eine Kennenlernrunde gestanden, gefolgt von einem Gespräch über das Thema Jugendbeteiligung und einem Planspiel zur Kommunalpolitik, berichtete Sebastian Rister. In dem Planspiel, seien die Jugendgemeinderäte in Gruppen eingeteilt gewesen, die jeweils verschiedene Positionen vertreten haben. Ziel sei es gewesen, für verschiedene Dinge gemeinsam Lösungen zu finden. Auch das Thema Projektmanagement sei besprochen worden und dann sei man am Ende des ersten Tages schließlich in die Ideenfindung gegangen. Am Ende habe sich das Gremium auf drei neue Themen verständigt, die man angehen will – die Legalisierung von Mountainbike-Trails, die Durchführung von einer Disco und/oder eines Konzerts sowie die Durchführung eines Kinoabends eventuell Open Air. Diese drei Themen seien am zweiten Tag dann in Gruppen detaillierter besprochen worden. Mittlerweile habe man auch schon einiges vorangetrieben. 

Das Thema „Treffpunkt für Jugendliche” habe man intern auch angesprochen, erklärte Rister auf Nachfrage von Bürgermeister Oestringer. Man habe sich aber zunächst verstärkt auf neue, eigene Projekte konzentrieren wollen.

Das Stadtoberhaupt erläuterte an der Stelle, dass es immer so sei, dass gewählte Vertreter Projekte, die noch nicht abgeschlossen sind, von ihren Vorgängern übernehmen müssen. Der Neubau der Sporthalle in den Breitwiesen und die Sanierung der Realschule seien beispielsweise Projekte, die schon geraume Zeit vor seinem Amtsantritt beschlossen wurden und sich jetzt in der Umsetzung befinden. Der jetzt amtierende Jugendgemeinderat habe mit der Übernahme des Staffelstabes von seinen Vorgängern sozusagen auch das Thema „Treffpunkt für Jugendliche” übernommen. Das Projekt sei beschlossen und befinde sich jetzt in der Umsetzungsphase, in der der Jugendgemeinderat sich einbringen könne und müsse. Natürlich sei es auch wichtig neue Projekte anzugehen und zu erarbeiten. „Wir sind gespannt, wie es mit all den Themen weitergeht“, so Oestringer.

Wahl der Sprecher

Als nächstes stand die Wahl der neuen Sprecher des Jugendgemeinderates an. Das Thema sei auch im Rahmen des Jugendgemeinderatsseminars bereits besprochen worden, hielt Oestringer fest.

Lux erklärte, dass es beim Seminar traditionell eine Vorwahl gebe. Die habe auch dieses Jahr stattgefunden.

Als Sprecher vorgeschlagen wurde Lukas Proksch, der in der Sitzung dann auch einstimmig gewählt wurde. 

Zu seinen Stellvertretern gewählt wurden ebenfalls einstimmig Vanessa Ramadani und Valentin Dorn.

Was bei der Wahl passiert sei, nenne man Senioritätsprinzip, hielt das Stadtoberhaupt fest. Mit den Dreien wurden genau die zu Sprechern gewählt, die bei der Wahl im Herbst für eine zweite Amtsperiode gewählt worden waren. Es sei interessant, dass sich die Jugendlichen so entschieden haben, so Oestringer. 

Lukas Proksch erklärte dazu, dass sich das Gremium am Ende auf die Erfahrung geeinigt habe. „Wir sind ein gemeinsames Gremium und wollen unsere Ziele gemeinsam vorantreiben.”

Er freue sich auf die Zusammenarbeit, hielt Bürgermeister Oestringer ab­schließend fest. 

Wahl der Vertreter in den Ausschüssen

Anschließend wurden die Vertreter  des Jugendgemeinderats im Kultur, Jugend und Sportausschuss, im Stadtjugendring, im Dachverband der Jugendgemeinderäte sowie im Ausschuss für Städtepartnerschaften und der Pressesprecher gewählt. Alle Vertreter wurden einstimmig gewählt.

Die Vertreter im Kultur, Jugend und Sportausschuss sind Cedrik Bauer, Bora Örnek und Jan Dickhoff, im Stadtjugendring wird der Jugendgemeinderat von Felix Proksch, Joel Banzhaf und Daniel Rick vertreten, im Dachverband von Ian Böhme, Erich Huth und Oskar Frey und im Ausschuss für Städtepartnerschaften durch Franz Flaig, Sebastian Rister und Josefin Schulz. Ansprechpartner für die Presse sind Alice Klaus, Sina Köchel und Sophie Motschenbacher.

Einladung zur digitalen Landtagsführung

Unter dem Punkt „Verschiedenes” berichtete Bürgermeister Oestringer, dass der Jugendgemeinderat von Dr. Markus Rössler zu einem digitalen Besuch im Landtag eingeladen wurde. Rössler ist der Landtagsabgeordnete des Wahlkreises 13, zu dem auch Gerlingen gehört. 

Lux ergänzte, dass man sich als Termin auf den 18. März verständigt habe. Nach dem digitalen Rundgang werde es auch die Möglichkeit geben Fragen zu stellen. Außerdem habe Rössler das Gremium zu einem Präsenzbesuch im Landtag eingeladen, sobald dies die Pandemie wieder zulasse.

Wie der digitale Rundgang aussehe, könne er nicht sagen, erklärte Lux auf Nachfrage von Bürgermeister Oestringer. „Wir müssen uns da überraschen lassen.” Das Stadtoberhaupt wün­schte dem Gremium einen interessanten Rundgang und forderte es auf, die Gelegenheit zu nutzen, den Landespolitiker mit seinen Fragen zu löchern. 


Text: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 08.12.2021

Stühlerücken im Jugendgemeinderat

Neues Gremium im Amt verpflichtet

Vergangene Woche fand die konstituierende Sitzung des neu gewählten Gerlinger Jugendgemeinderates statt. Bürgermeister Dirk Oestringer hatte zu dieser besonderen Sitzung die Amtskette angelegt.

„Das ist heute ein ganz besonders Datum“, stellte Bürgermeister Oestringer bei der Begrüßung der Jugendgemeinderäte fest. In Berlin sei der neue Bundeskanzler gewählt und die Minister ernannt worden und in Gerlingen werde der noch amtierende Jugendgemeinderat verabschiedet und der neue Jugendgemeinderat im Amt verpflichtet.  Vor dem Stühlerücken standen aber noch zwei Tagesordnungspunkte an. 

Impfaktionen in der Stadthalle

Unter dem Punkt „Bekanntgaben” hielt Bürgermeister Oestringer fest, das die Pandemie die Menschen weiterhin stark beschäftige. Wichtig sei weiterhin, dass möglichst viele Menschen geimpft werden. In Gerlingen gebe es vielfältige Angebote für Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen. Die Impfungen würden in Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Ehrenamt angeboten.

Der Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Senioren, Stefan Fritzsche berichtete, dass in der Sitzungswoche zwei Aktionen in der Stadthalle mit insgesamt knapp 1.000 Personen durchgeführt wurden. „Die Nachfrage ist extrem hoch“, so Fritzsche. Am 18.  Dezember werde eine weitere Impf­aktion angeboten, an der bis zu 1.100 Personen teilnehmen können. Außerdem werde momentan geprüft, ob in Gerlingen eine Impfambulanz eingerichtet werden kann, die ein- bis zweimal pro Woche impft. „Wir haben in Gerlingen gute Partner und können dadurch viele Angebote machen“, erklärte Fritzsche und sprach allen seinen Dank dafür aus.

Der stellvertretende Jugendhausleiter Andreas Lux berichtete, dass im Jugendhaus jetzt die Fenster sowie die Fassade saniert werden und an­schließend die Lüftungsanlage angepasst werde. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Jugendarbeit in Gerlingen“, so Lux.

Leuchtturmprojekt

Auf die Frage aus dem Gremium, wie das Leuchtturmprojekt angekommen sei,  berichtete Bürgermeister Oestringer, dass das Projekt gut angenommen worden sei, trotz einer Wetter-technisch recht schwierigen Situation. Viele Gerlingerinnen und Gerlinger hätten die Gelegenheit genutzt, ihre Anmerkungen zu den gestellten Fragen zu machen.

Fritzsche erklärte, dass aus seiner sich der ökumenische Gottesdienst mit über 80 Teilnehmern das Highlight im Rahmen der Veranstaltung gewesen sei. Man habe auch fast alle anderen geplanten Veranstaltungen unter den Vorgaben der Pandemie durchführen können. „Der Leuchtturm hat extrem viel Kommunikation angeregt“, so Fritzsche. Die Aktion sei sehr gut angekommen. Die Ergebnisse werden jetzt aufgearbeitet und sollen dann wieder in die Bevölkerung transportiert werden. An der Stelle dankte Fritzsche allen, die zum Gelingen des Leuchtturmprojekts beigetragen haben.

Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum

Das Thema „Treffpunkt für Jugendliche” habe man noch einmal ganz bewusst auf die Tagesordnung genommen, so das Stadtoberhaupt eingangs des nächsten Tagesordnungspunktes. „Das ist wie eine Übergabe des Staffelstabes an das neue Gremium.“ Der noch amtierende Jugendgemeinderat habe es geschafft, dass vom Gemeinderat ein Projektbeschluss gefasst wurde. Derzeit werde ein Umsetzungsbeschluss erarbeitet, der dann wieder im Jugendgemeinderat und im Gemeinderat vorgestellt und abgestimmt werde.

Hanna Hauff berichtete an­schließend, dass in Zusammenarbeit mit der Kulturregion am 19. November ein Workshop zum Treffpunkt für Jugendliche stattgefunden habe, an dem der alte und der neue Jugendgemeinderat teilgenommen hat. Mit dabei gewesen sei auch das Architekturstudio umschichten, das seine Vorschläge für den Treffpunkt zunächst vorgestellt habe. „Es gab auch einen Miniatur-Treffpunkt, auf dem man verschiedene Elemente platzieren konnte, um zu sehen, was gut funktionieren könnte“, so Hauff. Anschießend habe man dann noch die Fläche auf dem Gelände mit Absperrband abgesteckt, um ein Gefühl für die Größe des Treffpunkts zu bekommen. „Wir haben ein sehr gutes Ergebnis hinbekommen, waren aber auch überrascht, wie groß der Treffpunkt wird.“ Der Treffpunkt sei beim neuen Gremium sicher in guten Händen.

Sprecher Tim Kröper hielt fest, dass es super gewesen sei, dass die Mitglieder des neuen Gremiums beim Workshop dabei waren. „Wir freuen uns darauf, dass wir den Treffpunkt irgendwann gemeinsam einweihen können.“

Verabschiedung des amtierenden JGR

Bei der Verabschiedung des amtierenden Jugendgemeinderates betonte Oestringer eingangs, dass die Jugendgemeinderatswahl und die Arbeit des Jugendgemeinderates sehr ernst genommen werde. Mit ihrer Wahl seien die Mitglieder des Gre­miums legitimiert, sich für die Interessen der Jugendlichen in der Stadt einzusetzen. 

Das Gremium habe seine Arbeit drei Monate vor der Pandemie aufgenommen. Veranstaltungen in Form von Treffen hätten deshalb nur selten durchgeführt werden können. „Was sie in den vergangenen zwei Jahren auf die Beine gestellt haben, ist trotzdem beachtlich“, so Oestringer. Als erstes nannte das Stadtoberhaupt das 25-jährige. Jubiläum, zu dem das Gremium eine Online-Zeitreise zu allen vorangegangenen Amtsperioden auf Instagramm vorgestellt hat. Ferner gab es eine Interviewreihe zum Jubiläum unter anderem mit  Bürgermeister Oestringer und mit der Künstlerin Barbara Ungepflegt, die einige Zeit in der Bushaltestelle am Rathausplatz gelebt hat. Und es gab auch eine Ausstellung im Stadtmuseum sowie einen Rundlauf durch die Stadt, bei dem Plakate aus vergangenen Jugendgemeinderats-Amtspe­rioden bei Gerlinger Einzelhändlern und in öffentlichen Einrichtungen gezeigt wurden. Eine besondere Veranstaltung war ferner die Online-Jugendkonferenz zur Landtagswahl der eine Umfrage unter den Jugendlichen vorangegangen war. „Das war ein Highlight auch in Sachen politische Meinungsbildung.“ Ein weiteres High­light im Web war das virtuelle Interview mit dem aus Gerlingen stammenden Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland. 

Nicht unerwähnt ließ das Stadtoberhaupt auch den Antrag des Jugendgemeinderats im „Käfig“ neben der Breitwiesenschule neue Fußballtore und einen Basketballkorb aufzustellen. Die alten Tore stehen inzwischen auf dem Regenrückhaltebecken am Brückentor. Darüber hinaus sei das Gremium immer ansprechbar und bei Sitzungen oder der ISEK Klausur dabei gewesen, so Bürgermeister Oestringer. Der Jugendgemeinderat habe sich dabei mit Ideen eingebracht.

Wichtigstes Projekt in der Amtspe­riode sei sicher der bereits erwähnte Treffpunkt für Jugendliche gewesen. Dass man Dinge, die noch nicht ganz abgeschlossen sind, an seine Nachfolger übergibt, sei Standard in der Demokratie. „Dinge sind selten fertig, wenn eine Legislaturperiode endet“, hielt das Stadtoberhaupt fest. 

Abschließend dankte Oestringer dem Gremium für sein Engagement. „Sie haben mich hier aufgenommen, als ich 2020 das Amt des Bürgermeisters angetreten habe. Wir hatten immer eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.”

Auch Jugendgemeinderatssprecher Tim Kröper stellte zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass das Gremium trotz Corona einiges bewegt habe. Er bedankte sich im Namen aller Jugendgemeinderäte und Jugendgemeinderätinnen beim Gemeinderat, der Stadtverwaltung und Bürgermeister Oestringer ebenfalls für die gute Zusammenarbeit und überreichte als kleines Präsent „ein Gruppenbild, auf dem auch unsere Gesichter zu sehen sind“. Den Nachfolgern wünschte Kröper viel Erfolg bei der Arbeit.

Zum Abschied gab es für alle Jugendgemeinderäte ein kleines Geschenk von der Stadt und für die scheidenden Gremiumsmitglieder eine Urkunde.

Ausgeschieden sind ­Silja Riedmiller, Lucas Curth, Georgia Ikonomou, Sophie Dorn, Tim Kröper, Marius Riedmiller, Jakob Banzhaf, Annika Windmüller, David Schmid, Paulina Sauer, Hanna Hauff, Jannis Lehmann, Laurin Walker, Constantin Füssel und Sven Ernst.

Amtsverpflichtung des neuen Jugendgemeinderates

Als nächstes stand die Amtsverpflichtung des neuen Jugendgemeinderats an. Zur Wahl seien 29 Kandidaten gestanden, erinnerte Oestringer, Die Wahlbeteiligung lag bei 30 Prozent. Den Gewählten, 13 junge Herren und fünf junge Damen, gratulierte das Stadtoberhaupt noch einmal zur ihrer Wahl. Gewählt wurden Jan Dickhoff, Bora Örnek, Felix Proksch, Valentin Dorn, Oskar Frey, Erich Huth, Sebastian Rister, Lukas Proksch, Alice Klaus, Joel Banzhaf, Franz Flaig, Sophie Motschenbacher, Josefin Schulz, Ian Böhme, Cedric Bauer, Vanessa Ramadani, Daniel Rick und Sina Köchel.

Stellvertretend für alle verlas Oestringer die Verpflichtungsurkunde von Stimmenkönig Jan Dickhoff und verpflichtete anschließend alle Mitglieder des neuen Jugendgemeinderates persönlich. Mit der Amtsverpflichtung sei der Staffelstab übergeben, hielt das Stadtoberhaupt fest. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Das neue Gremium werde sicher auch neue Themen aufgreifen, bearbeiten und neue Projekte angehen. „Sie werden sicher alle schnell Fuß fassen.“

Andreas Lux gab anschließend noch die nächsten anstehenden Termine bekannt. Das Jugendratsseminar, das traditionell in Bad Urach stattfinde, werde am 29. und 30. Januar im Rathaus stattfinden, könne je nach Entwicklung der Pandemie, aber auch noch kurzfristig verlegt werden. Der Austausch mit Bürgermeister Oestringer und dem Gemeinderat sei für 12. Februar geplant. Am 16. Februar findet dann die erste Sitzung des neuen Gremiums statt.

„Wir freuen uns, wenn der Austausch am 12. Februar stattfinden kann”, ergänzte das Stadtoberhaut. Man habe den Austausch dieses Mal von Jugendgemeinderatsseminar getrennt, dass für beides mehr Zeit bleibe. „Wir hoffen, dass wir die Termine so durchführen können.“

Roter Platz

Unter dem Punkt „Verschiedenes” wollte Bora Örnek wissen, wie es mit dem Roten Platz weitergehe. Bürgermeister Oestringer erklärte, dass die Sanierung der Realschule im kommenden Jahr fertiggestellt werde. Der Umzug aus dem Interimsgebäude solle auch nächstes Jahr stattfinden. Danach könne der Rote Platz wieder genutzt werden.


Text/Fotos: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 20.10.2021

Workshop zum Treffpunkt für Jugendliche
Jugendgemeinderatswahl im November

Vergangene Woche traf sich der Gerlinger Jugendgemeinderat zu seiner letzten Arbeitssitzung in dieser Legislaturperiode, gleichzeitig war es die erste Sitzung nach der Sommerpause. 

Bürgermeister Dirk Oestringer konnte neben den Jugendgemeinderäte (JGR) und den Kollegen aus der Stadtverwaltung auch zwei Stadträte zur Jugendgemeinderatssitzung im Sitzungssaal begrüßen. „Es ist heute unsere letzte Arbeitssitzung in dieser Legislaturperiode, bei der wir noch­mals Themen besprechen können“, hielt das Stadtoberhaupt fest. Eine weitere Sitzung finde dann im Dezember statt, bei der die Stabsübergabe an den neu gewählten Jugendgemeinderat erfolge.

Impfaktion in der Stadthalle

Unter dem Punkt „Bekanntgaben” wies Bürgermeister Oestringer darauf hin, dass die Stadt gemeinsam mit Dr. med. Thorsten Pilgrim, Geschäftsführer von ViaMed GmbH in der Stadthalle zwei weitere Impfaktionen anbieten wird und zwar am 30. Oktober von 10 bis 13 Uhr (Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfung) und am 27. November von 15 bis 17 Uhr. (Zweit- und Auffrischungsimpfung). Eine Anmeldung zur Impfung ist über den Link Online-Terminbuchung der Firma ViaMed auf der Homepage der Stadt Gerlingen möglich. Spontan Entschlossene können auch ohne Termin in der Stadthalle vorbeikommen. Mitzubringen sind Personalausweis und falls vorhanden Impfpass.

Das Stadtoberhaupt bat das Gremium um Unterstützung bei der Werbung zu der Impfaktion, zumal nun auch Jugendliche ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von  BioNTech geimpft werden können. 

Volleyballfeld beim Roten Platz

Tim Kröper fragte unter dem Tagesordnungspunkt „Fragen und Anregungen aus dem Gremium” nach dem Stand der Dinge in Sachen Volleyballfeld beim Roten Platz. Er werde öfters von Jugendlichen zu dem Thema angesprochen, so Kröper. Das Thema sei im Gemeinderat eingebracht worden. „Ist ein Beschluss zu dem Thema schon erlassen?”, wollte Kröper wissen. 

Bürgermeister Oestringer hielt zunächst fest, dass ihm die Thematik nicht bekannt sein, da dies vor Beginn seiner Amtszeit thematisiert worden war. Er könne sich vorstellen, dass das Thema zunächst wegen des Interimsbau für die Realschule aufgrund deren Sanierung zurückgestellt wurde. „Wir werden das Thema nach Fertigstellung der Realschule sicher wieder aufgreifen.” Die Fertigstellung sei zum Schuljahr 2022/2023 geplant. 

Anja Frohnmaier bestätigte, dass der Jugendgemeinderat 2016 einen Beschluss zu dem Thema gefasst habe und dies auch in den Gemeinderat eingebracht worden sei. Die Zurückstellung habe tatsächlich aufgrund der Realschulsanierung stattgefunden.

Der stellvertretende Jugendhausleiter Andreas Lux bekräftigte noch einmal, dass das Thema auch nach dem Ende der Amtszeit des aktuellen JGR wieder aufgegriffen werde, wenn es das dann amtierende Gremium wolle.

Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt gab Tim Kröper kurz den aktuellen Stand zum Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum bekannt. 

Bürgermeister Oestringer hielt eingangs fest, dass es im Gemeinderat noch vor der Sommerpause zur Beschlussfassung gekommen sei. 

Kröper erklärte dann, dass im Anschluss an die Beschlussfassung eine Steuerungsgruppe gebildet worden sei. Diese habe sich am 13. Juli mit der Kulturregion Stuttgart getroffen und beschlossen, Teil der Kulturregion Stuttgart zu werden. Ein weiteres Treffen habe am 24. September zwischen der Steuerungsgruppe, der Kulturregion Stuttgart und dem Architekturbüro Umschicht gegeben. Ein Vor-Ort-Treffen habe am 7. Oktober stattgefunden.

Auf die Frage von Bürgermeister Oestringer, warum die Kulturregion Stuttgart mit ins Boot geholt wurde, erklärte Kröper, dass die Stadt Gerlingen schon öfter mit der Kulturregion Stuttgart zusammengearbeitet habe. Diese kenne sich zu solchen Themen gut aus. Das Treffen sei über Andreas Lux zustande gekommen. Die Kulturregion sei mit ihrem Bauwagen-Projekt „Spiel:Raum” auf verschiedenen öffentlichen Plätzen im Raum Stuttgart unterwegs, lade dazu ein, diese zu erobern und mache auch Halt in Gerlingen. 

Andreas Lux ergänzte, dass verwaltungsintern aus dem Hauptamt die Anfrage zur Beteiligung der Kulturregion Stuttgart gekommen sei. Die Idee dahinter sei, den Prozess der Entstehung als Gesamtkunstwerk zu sehen. In dem Zuge habe quasi eine Art Vernetzung mit dem Bauwagen-Projekt stattgefunden. Zusammen mit diesem solle Mitte November ein Workshop stattfinden, bei dem hoffentlich viele Impulse zu den Thema von interessierten Bürgerinnen und Bürgen kommen. „Es soll ein schöner Platz für alle Bürgerinnen und Bürger werden”, so Lux abschließend.

Das Stadtoberhaupt hielt noch fest, dass die Vorstellung der Pläne dann in einer Sitzungsvorlage wieder in den Gemeinderat eingebracht werden, damit dieser einen Umsetzungsbeschluss fassen könne. 

Jugendgemeinderatswahl

Nächstes Thema auf der Tagesordnung war die Jugendgemeinderatswahl im November. Anja Frohnmaier berichtete, dass dank der aktiven Werbung des Gremiums 29 Bewerbungen eingegangen seien. Der Wahlausschuss habe in seiner Sitzung am 13. Oktober auch acht Bewerberinnen und 21 Bewerber zur Wahl zugelassen. Davon seien drei Realschüler/innen, 22 Schüler/innen des Robert-Bosch-Gymnasiums, eine Schülerin des Königin-Katharinen-Stifts Stuttgart, eine Schülerin der Alexander-Fleming-Schule Stuttgart und eine Schülerin des BSZ Leonberg sowie ein Schüler des Wirtschaftsgymnasiums Pro Genius. Die Namen seien im Gerlinger Amtsblatt am 15. Oktober veröffentlicht worden, so Frohnmaier.  Unter dem 29 Kandidaten und Kandidatinnen für die 18 Sitze seien auch vier amtierende Jugendgemeinderäte. Die Amtszeit betrage zwei Jahre. Wahlberechtigt seien alle zwischen 14 und 19 Jahre. Diesen werde bis zum 31. Oktober die Wahlberechtigungskarte übersandt. Der Wahlauftakt sei am 13. November von 19 bis 21 Uhr im Jugendhaus. Weitere Wahltermine seien der 15. und 17. November von 9 bis 13.30 Uhr im Robert-Bosch-Gymnasium, der 19. November von 18 bis 21 Uhr nochmals im Jugendhaus und der 21. November von 12 bis 16 Uhr im Rathaus. Am 21. November ab 16 Uhr werde der Wahlausschuss mit der Auszählung beginnen und an­schließend das Wahlergebnis wieder im Jugendhaus bekannt geben.

„Bei der Wahl handelt es sich um ein sehr formelles Verfahren angelehnt an das kommunale Wahlverfahren”, hielt das Stadtoberhaupt anschließend fest. Daran könne man die demokratische Legitimität erkennen, so Oestringer weiter. „Das Amt des Jugendgemeinderats ist keine Berufung. Eine demokratische Legitimität muss ein ordentliches Verfahren haben.”

Sophie Dorn fragte nochmals genauer wegen des Wahlalters nach, ob auch 19-Jährige noch wählen dürften. Anja Frohnmaier  verneinte dies. Wahlberechtigt zwischen 14 und 19 Jahre bedeute, wählen dürfen 14-, 15-, 16-, 17- und 18-Jährige.

Weiter hielt Dorn fest, dass das Gremium für die Wahlbeteiligung noch in den digitalen Kanälen werben könne.

Bürgermeister Oesgtringer dankte dem Gremium für dessen Engagement.

Interaktives Leuchtturm-Projekt

Nächstes Thema auf der Tagesordnung war das interaktive Leuchtturm-Projekt, das der Gemeinderat in seiner Februarsitzung beschlossen hatte. Anfang des Jahres hätte sich der Gemeinderat mit der Frage beschäftigt, Gerlingen – wie viele andere Städte auch – zu einem „sicheren Hafen” zu machen. Im Zuge des Themas habe das Gremium beschlossen ein Statement zeigen, wie in der Stadt in der Vergangenheit und in der Gegenwart mit dem Thema Flucht und Integration umgegangen wird. Das interaktive Leuchtturm-Projekt auf dem Rathausplatz sei ein klares Statement, so Oestringer.

Stefan Fritzsche, Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Senioren, erklärte dem Gremium Näheres zu dem Leuchtturm-Projekt (wir berichteten in der vergangenen Ausgabe hierzu). Er lud die Jugendgemeinderäte ein, sich ebenfalls Gedanken zu Fragen für das Leuchtturm-Projekt zu machen. Gleichzeitig wies der Amtsleiter nochmals auf das Rahmenprogramm zu dem Projekt hin, das gemeinsam mit Partnern gestaltet werde. 

Lukas Curth erklärte, dass das Gremium intern das Thema schon besprochen und beschlossen habe, bei dem Projekt Präsenz zu zeigen, obwohl der Zeitraum des Projekts mit der Jugendgemeinderatswahl zusammenfalle.

Fritzsche schlug vor, doch die Präsenz zur Werbung für Wahlbeteiligung zu nutzen.             

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Die für Ende Oktober in Ditzingen geplante Internationale Jugendkonferenz wird Pandemie-bedingt auf  das nächste Jahr – 28. Oktober 2022 – verschoben. 

– Valentin Dorn berichtete, dass das Gremium im September die Theaterbewirtung durchführen konnte. Es konnte auch einiges verkauft werden. „Wir haben uns darüber sehr gefreut.” Kommenden Donnerstag, 28. Oktober ist das Gremium erneut für die Theaterbewirtung verantwortlich.


Text: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 14.07.2021

Im Juli hat der Gerlinger Jugendgemeinderat seit langer Zeit wieder einmal in Präsenz getagt. Zugeschaltet per Videostream war der Sitzung der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland.

„Es ist schön, dass wir nach so langer Zeit wieder einmal in Präsenz tagen können“, begrüßte Bürgermeister Dirk Oestringer die Jugendgemeinderäte im Sitzungssaal. Sein Gruß galt auch Rainer Wieland, der der Sitzung aus Brüssel zugeschaltet war. „Wir haben heute damit eine Premiere, denn die Sitzung ist die erste Hybridsitzung in Gerlingen“, hielt das Stadtoberhaupt fest und bedankte sich an der Stelle bei allen Kollegen, die dies möglich gemacht haben.

Impfaktion in der Stadthalle

Unter dem Punkt „Bekanntgaben” wies Bürgermeister Oestringer darauf hin, dass in der Stadthalle vergangene Woche eine Impfaktion für Schüler ab 12 Jahren stattgefunden habe. „Die Impfaktion wurde von unserem Gerlinger Mitbürger Dr. Thorsten Pilgrim durchgeführt“, so Oes­tringer. Das Angebot hätten rund 100 Schüler angenommen. Tatsächlich sei es die Entscheidung des Arztes, ob er ein Impfangebot für alle ab 12 Jahren mache und nicht nur Kinder mit Vorerkrankungen impfe, so Oes­tringer weiter. Zukünftig bestehe aber auch im Impfzentrum in Ludwigsburg für Schüler ab 12 Jahren die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.

Lisa Groß verabschiedet

Neu-Jugendgemeinderat Sven Ernst
Alt-Jugendgemeinderat Lisa Groß
Bürgermeister Dirk Oestringer

Nächster Tagesordnungspunkt war die Verabschiedung von Lisa Groß, die schon seit einiger Zeit in Konstanz wohnt. Groß war von 2017 bis jetzt – also fast zwei Wahlperioden – Mitglied im Jugendgemeinderat. In der Zeit habe sie beispielsweise an den Veranstaltungen des Jugendgemeinderates zur Kommunalwahl und zur Landtagswahl, sowie am ISEK-Jugendforum mitgewirkt. Zudem sei sie auch beim Thema Treffpunkt für Jugendliche aktiv beteiligt gewesen. Oestringer dankte der scheidenden Jugendgemeinderätin für ihr Engagement, ihre Zeit und ihre Ideen und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft.

Sven Ernst im Amt verpflichtet

Für Lisa Groß rückte Sven Ernst ins Gremium nach. Er wurde von Bürgermeister Oestringer mit Corona-konformem „Handschlag“ im Gremium begrüßt. Ernst wird dem Gremium auf jeden Fall bis zur Wahl im Herbst angehören und kann dann erneut kandidieren.

Bericht vom Jugendforum

Paulina Sauer berichtete an­schließend über das Online-Jugendforum am 24. Juni. Das Jugendforum habe mit einer Gruppenphase begonnen, in der Gerlinger Jugendliche mit den Jugendgemeinderäten diskutieren konnten. Anschließend gab es ein Gespräch mit dem Stadtoberhaupt und den Amtsleitern. Große Themen seien der Verkehr und insbesondere auch der Radverkehr gewesen, erklärte Sauer auf Nachfrage. Dabei sei beispielsweise auch die Einrichtung eines Radschutzstreifens auf der Panoramastraße angeregt worden. Ferner sei es ein Wunsch der Jugendlichen, dass die Busabfahrtszeiten schülerfreundlicher gestaltet werden. „Natürlich war auch der Treffpunkt für Jugendliche ein Thema“, so Sauer.

Bürgermeister Oestringer wies an der Stelle darauf hin, dass Gerlingen ein Verkehrskonzept in Auftrag gegeben habe. Bei dem Konzept seien auch die Bürger und die Jugendlichen gefragt. „Da können Ideen auch noch eingebracht werden“, so Oestringer. Die Veranstaltung sei trotzt des digitalen Formats eine gute Sache gewesen, betonte das Stadtoberhaupt.

Gespräch mit Rainer Wieland

Anschließend hatten die Jugendgemeinderäte die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Europaparlaments Rainer Wieland (CDU). Wieland sei seit 1997 Mitglied im europäischen Parlament und einer der 14 Vizepräsidenten, hielt Bürgermeister Oestringer in seiner Begrüßung fest. Wieland sei Gerlinger Mitbürger und lange Jahre als Stadtrat tätig gewesen. Er sei häufig in der Region unterwegs und habe immer auch einen Blick für Gerlingen. Wieland hatte das Gremium zu einem Besuch in Straßburg eingeladen. Wegen Corona konnte der Besuch im Parlament leider nicht stattfinden. Jugendratssprecher Tim Kröper hat den Gerlinger Europaabgeordneten stattdessen zu einem Online-Gespräch eingeladen.

„Mir ist das Herz aufgegangen, als ich Sie da im Sitzungssaal gesehen habe“, begrüßte Wieland das Gremium. Da seien bei ihm Erinnerungen an seine Zeit im Gemeinderat aufgekommen. In der Zeit wurde übrigens auch der Gerlinger Jugendgemeinderat ins Leben gerufen, damals auf Vorschlag von Klaus Herrmann.

Für das Gespräch hatte das Gremium einige Fragen vorbereitet. Die Frage stellten Kröper und die stellvertretende Sprecherin Annika Windmüller. Windmüller wollte zunächst wissen, was die Aufgaben eines Vizepräsidenten sind.

Wieland wies an der Stelle darauf hin, dass es für die Vizepräsidenten im Europaparlament nicht mehr Geld und auch keinen Fahrer gebe. Nur dem Präsidenten und den Fraktionsvorsitzenden stünden Fahrer zu. Die Zuständigkeiten der Vizepräsidenten würden von den jeweiligen Präsidenten verteilt. Wieland war beispielsweise schon für das Thema Cyber-Sicherheit und Digitalisierung zuständig und ist aktuell zusammen mit einem Kollegen für das Budget des Parlaments und den Gebäudepool zuständig. Darüber hinaus sei er noch in verschiedenen Ausschüssen tätigt unter anderem im Ausschuss „Geschäftsordnung“. Der sei in den vergangenen Monaten wegen der Pandemie auch mit der Frage beschäftigt gewesen, ob Abgeordnete zu Abstimmungen vor Ort sein müssen oder auch aus der Ferne abstimmen können. Dabei habe vor allem auch die Frage eine Rolle gespielt, wie sichergestellt werden kann, dass bei Online-Abstimmungen auch wirklich der Abgeordnete abstimmt.

Auf die Frage von Kröper, wie sein Arbeitsalltag aussehe und ob er sich durch Corona verändert habe, erklärte Wieland, dass er momentan tatsächlich mehr Zeit im Büro verbringe und vieles auch von seiner Wohnung in Brüssel mache. Als Deutschland für Belgien Hochrisikogebiet war, sei er erst Freitagabend nach Gerlingen gefahren und am Sonntag wieder zurück, damit er de 48 Stunden-Regel einhalten konnte. Diese Woche habe er auch wieder verschiedene Vor-Ort-Termine gehabt – unter anderem in Ludwigsburg. Zwischen diesen bis zum nächsten Termin habe er dann unterwegs einige Telefon- und Videokonferenzen gehabt. An anderen Tagen stehen für Wieland verschiedene Sitzungen in den Ausschüssen, Gespräche mit Fraktionskollegen oder auch Gespräche in Zusammenhang mit seiner Arbeit als Vizepräsident auf dem Programm. Das könnten bis zu 20 längere und kürzere Termine pro Tag sein.

Auf die Frage, welche Station ihm bei seinem politischen Werdegang von Gerlingen bis nach Brüssel am meis­ten gefallen habe, erklärte Wieland: „Viele Dinge werden von dem Grundsatz geprägt – es menschelt überall.“ Wenn sich jemand wegen einer Äußerung auf den Schlips getreten fühlt, sei das Ergebnis in einem Gemeinderat dasselbe wie im Europaparlament. Dann gelte es das klärende Gespräch zu suchen. Der größte Unterschied sei die Übersetzerei, die im Europaparlament einfach unumgänglich ist.

Er habe sich schon früh politisch interessiert, so Wieland weiter. Zwei Dinge seien dabei prägend gewesen. Zum einen habe er auf dem Weg zur Schule nach Feuerbach immer die Tageszeitung mitnehmen können, weil seine Eltern aus beruflichen Gründen erst abends zum Zeitunglesen kamen. Durch die Zeitungslektüre sei er neugierig auf Politik geworden und deshalb der Jungen Union beigetreten. 1980 habe er dann erstmals für den Gerlinger Gemeinderat kandidiert. Bei dem ersten Anlauf ohne Erfolg. Im zweiten Anlauf 1984 habe es dann aber geklappt. Prägend sei auch gewesen, dass seine Schule eine englische Partnerstadt hatte. „Das hat mich total fasziniert“, erklärte Wieland. Dadurch habe er sein Herz für den europäischen Gedanken entdeckt. Neben seinem Mandat im Gemeinderat sei er auch noch Abgeordneter im Kreistag und in der Regionalversammlung gewesen. Nach seiner Wahl zum Europaabgeordneten habe er sein Mandat in der Regionalversammlung behalten und das im Kreistag sowie beim Gerlinger Gemeinderat niedergelegt. „Letzteres mit Wehmut“, hielt Wieland fest. „Die Jahre im Gerlinger Gemeinderat waren eine schöne Zeit.“

Zur Frage, was die Europäische Union gegen die Klimakrise tun werde, erklärte der Vizepräsident, dass die Kommission ein sehr ambitioniertes Programm vorgelegt habe. Europa und Deutschland seien in Sachen Klimaschutz ganz weit vorne. Deutschland stelle ein Prozent der Weltbevölkerung und verursache rund zwei Prozent der Kohlendioxid­emissionen, Europa stelle sieben Prozent der Weltbevölkerung und verursache neun Prozent der Kohlendioxidemissionen. Bei den Maßnahmen zum Klimaschutz müsse man sehr genau überlegen, was man tun möchte und dabei möglichst viele Menschen mitnehmen. „Wenn wir das an die Wand fahren und womöglich wirtschaftlich verlieren, werden andere Staaten sagen, da machen wir nicht mit.“ Europa habe da eine Vorbildfunktion und müsse so vorangehen, dass andere mitziehen. Vor dem Hintergrund plädiere er vor allem für realistische Zeitabläufe.

Ferner fragten die Jugendgemeinderäte nach, wie die EU mit den Verstößen von Ungarn und Polen gegen den „Rechtsstaatsmechanismus“, Verstöße gegen die Geschlechtergerechtigkeit und LGBT-Rechte umgehen wolle, und ob die EU in der Frage noch handlungsfähig sei. „Wir müssen uns nicht über Toleranz oder LGBT-Rechte unterhalten.” Für eine tolerante Gesellschaft zu werben, sei eine Selbstverständlichkeit. Wieland wies an der Stelle auch darauf hin, dass es in Afrika noch viele Staaten gebe, die die Todesstrafe noch nicht abgeschafft haben. „Da sagen wir auch nicht, dass wir sie nicht mehr unterstützen.“ Auch in der EU gebe es viele Unterschiede. In Malta etwa habe man sich bis vor kurzem nicht scheiden lassen können. „Wir müssen uns gegen Diskriminierung wehren und für europäische Werte einsetzen“, so Wieland weiter. Doch auch da gebe es Grenzen, denn man dürfe die Bevölkerung in den Ländern nicht verlieren. Richtig sei, dass die Instrumentarien der EU diesbezüglich noch nicht ausgereift seien. Mit dem neuen Mechanismus, der die Kürzung von EU-Geldern bei bestimmten Rechtsstaatsverstößen ermöglichen soll, sei die Tür für neue Wege geöffnet. Dass Ungarn und Polen beim Europäischen Gerichtshof dagegen klagen, sei auch ein völlig normaler und legitimer Vorgang.

Mit Blick auf die wachsenden nationalistischen Tendenzen in der EU – siehe Brexit -, wollten die Jugendlichen wissen, was sich ändern muss, um diese zu verhindern. Wieland meinte dazu, dass manches schneller gehen könne, aber das EU-Parlament sei außenpolitisch bisher noch gar nicht zuständig. Wegen dem wachsenden Nationalismus müssten sich alle anstrengen. Das beste Gegengift sei, dass man die Nase im Wind und Kontakt zur Bevölkerung in anderen Staaten Europas hat. Auch bei uns gebe es egoistische Reflexe – das sei beispielsweise in der Pandemie beim Thema Impfen deutlich geworden. Wichtig sei, nicht dem ersten Reflex nachzugeben. In Europa seien alle aufeinander angewiesen. Das werde schnell deutlich, wenn man sich klarmache, wie wichtig es ist, dass viele Zulieferer für unsere Industrie ihren Sitz in anderen Ländern haben. Und man müsse auch selbstbewusst dafür werden, dass es normal ist bei einer EM seine Landesfahne zu schwenken und voller Inbrunst die Nationalhymne zu singen. „Dabei muss sich jeder immer klar machen, dass sein Land nichts besseres, aber etwas Besonderes ist. Dann schaffen wir den Weg für ein gutes Miteinander“, hielt Wieland fest. Er jedenfalls fühle sich als europäischer Schwabe deutscher Nation.

Bürgermeister Oestringer bedankte sich abschließend auch im Namen des Jugendgemeinderates bei Wieland für das interessante Gespräch und wünschte ihm alles Gute für die weitere Arbeit. „Wir freuen uns auf ein Treffen in Gerlingen.“

Jugendgemeinderatswahl

Nächstes Thema auf der Tagesordnung war die Jugendgemeinderatswahl im Herbst. In der nächsten Sitzung des Gemeinderates stehe deshalb die Bildung des Gemeindewahlausschusses auf der Agenda, erklärte das Stadtoberhaupt.

Anja Frohnmaier berichtete, dass die Wahl im November stattfinde. Wahlauftakt sei am 13. November von 19 bis 21 Uhr im Jugendhaus. Am 13. und 15. November kann jeweils von 9 bis 13.30 Uhr im Robert-Bosch-Gymnasium gewählt werden, am 19. November von 18 bis 21 Uhr nochmals im Jugendhaus und am 21. November von 12 bis 16 Uhr im Rathaus. Direkt danach folge die Auszählung und anschließend dann die Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Jugendhaus. „Nach den Sommerferien sollten wir mit der Wahlwerbung in den Schulen beginnen“, so Frohnmaier. Die Bewerbungsfrist ende am 11. Oktober. Danach tage dann der Wahlausschuss zur Zulassung der Bewerber und dann werden die Bewerber öffentlich bekanntgegeben.

„Wenn man seit längerem in Gerlingen lebt, könnte man den Jugendgemeinderat als etwas Selbstverständliches ansehen“, hielt Oestringer an­schließend fest. Wenn man ins Umland schaue, werde aber deutlich, dass das etwas Besonderes ist, nicht zuletzt, weil es den Jugendgemeinderat schon über 25 Jahre gibt. Der Jugendgemeinderat habe die Möglichkeit Belange der Jugendlichen an die Verwaltung und den Gemeinderat weiterzugeben und sich dafür einzusetzen, machte das Stadtoberhaupt deutlich.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Tim Kröper berichtete, dass das erste Planungstreffen zum Treffpunkt für Jugendliche stattgefunden hat. „Wir freuen uns auf den weiteren Prozess und sind gespannt, was dabei herauskommt.”

– Lukas Proksch berichtete über das Planungstreffen für die Internationale Jugendkonferenz, zu dem Ditzingen eingeladen hatte. Die Werbung für die Internationale Jugendkonferenz werde ähnlich ablaufen wie beim Gerlinger Jugendforum. Plakate würden bereits erstellt. Die Anmeldefrist sei einen Monat vor der Konferenz, die von 27. bis 30. Oktober stattfinden soll. Die Partnerstädte, die auch dazu eingeladen sind, würden rechtzeitig informiert.


Text: Tommasi

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