Podiumsdiskussion in Gerlingen: Jugendliche stellen Fragen an Kommunalpolitiker

*Gerlingen, 14. Mai 2024* – In der Aula der Pestalozzi-Schule fand am 14.05. eine lebhafte Podiumsdiskussion statt, bei der sich Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten den Fragen der Gerlinger Jugendlichen stellten. Organisiert wurde die Veranstaltung von EFEK (Zusammenschluss der Gerlinger Jugendorganisationen: KJG, SJR, JGR, Café Konfus, Jugendhaus), die sich zum Ziel gesetzt hat, die politischen Anliegen und Interessen junger Menschen in den Vordergrund zu stellen. Moderiert wurde der Abend von Josefin Schulz, Sprecherin des Jugendgemeinderates und Tim Kröper, Mitglied im Pfarrleitungsteam der KJG.

Die Diskussion begann mit einer Fragerunde zu den wichtigsten Projekten und Zielen der Kandidatinnen und Kandidaten für die kommende Legislaturperiode. Die Teilnehmenden wurden gefragt, welche drei Projekte ihnen besonders am Herzen liegen. Dabei reichten die Antworten von der Verbesserung der Bildungseinrichtungen über den Ausbau erneuerbarer Energien bis hin zur Förderung des lokalen Sports.

In der zweiten Fragerunde wurde nach Ideen gefragt, wie die Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche in Gerlingen attraktiver gestaltet werden können. Hier wurden verschiedene Vorschläge gemacht, darunter der Ausbau von Jugendbegegnungsstätten, die Schaffung neuer Sport- und Freizeitflächen und die Organisation von kulturellen Veranstaltungen speziell für Jugendliche.

Ein Höhepunkt der Diskussion war der sogenannte „Fragenhagel“, bei dem die Kandidatinnen und Kandidaten in kurzer Zeit auf eine Vielzahl von Themen eingehen mussten. Hierbei wurden Fragen zu einer autofreien Innenstadt, dem Wahlrecht ab 16, der Begrünung der Stadt und vielen weiteren Aspekten gestellt. Dabei mussten Sie Ihre Zustimmung oder Ablehnung durch das Hochhalten von Karten zeigen.

In der offenen Diskussionsrunde ging es um die Frage, ob trotz der angespannten Haushaltslage weiterhin in wichtige Projekte investiert werden sollte. Hier zeigte sich ein breites Spektrum an Meinungen: Einige plädierten für Sparmaßnahmen, um den Haushalt zu stabilisieren, während andere betonten, dass Investitionen notwendig seien, um langfristig positive Effekte zu erzielen.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Gestaltung der neuen Mensa. Die Jugendlichen interessierte besonders, wie das Konzept aussehen soll und welche Prioritäten bei der Ausgestaltung gesetzt werden. Hier wurden Aspekte wie gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und soziale Treffpunkte diskutiert.

Der zweite „Fragenhagel“ bot erneut eine schnelle Abfolge von Fragen, diesmal zu Themen wie Investitionen versus Sparen, persönliche Vorlieben wie Berge oder Meer und die Wahl zwischen einem neuen Stadtmuseum oder einem neuen Sportplatz. Man merkte den Kandidatinnen und Kandidaten an, dass es ihnen schwergefallen ist, sich auf eine Auswahlmöglichkeit festzulegen

Gegen Ende der Diskussion hatten die Jugendlichen aus dem Publikum die Möglichkeit, ihre eigenen Fragen zu stellen. Dabei wurden unter anderem Themen wie der bezahlbare Wohnraum für junge Erwachsene, Sport- und Volleyballplätze und Begrünung von öffentlichen Plätzen angesprochen.

Abschließend hatten die Kandidierenden die Gelegenheit, in einem kurzen Statement zu erklären, warum Jugendliche ihre Liste bei der kommenden Wahl unterstützen sollten. Die Rednerinnen und Redner betonten vor allem ihre Verbundenheit mit den Anliegen der jungen Generation und ihre Bereitschaft, diese aktiv in die Kommunalpolitik einzubringen.

Mit einem Schlussstatement endete die Veranstaltung, die insgesamt auf großes Interesse und aktive Beteiligung stieß. Die Jugendlichen von Gerlingen zeigten, dass sie politisch engagiert sind und bereit, sich für ihre Belange stark zu machen. Die Politikerinnen und Politiker wiederum bekamen einen klaren Eindruck davon, welche Themen den jungen Bürgerinnen und Bürgern besonders wichtig sind.

Unser Dank geht an die Kandidatinnen und Kandidaten für Teilnahme und Ihr Mitmachen bei den besonderen Formaten.

Abschließend wollen wir an der Stelle noch einmal dazu appellieren von Ihrem Wahlrecht am 09. Juni Gebrauch zu machen und neben der Gemeinderatswahl auch bei der Europawahl, der Wahl für den Kreistag und der Regionalversammlung wählen zu gehen!

Für die Gerlinger Jugendorganisationen EFEK

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Bericht JGR-Sitzung 08.05.2024

Zu Beginn der Sitzung informierte Bürgermeister Dirk Oestringer über die geplante Reise zur französischen Partnerstadt nach Vesoul, an der auch Vertreter des Jugendgemeinderats teilnehmen werden. Marius Munz wird den JGR beim dortigen Umweltfest vertreten.

Jugendgemeinderatssprecherin Josefin Schulz stellte mehrere Anfragen zum aktuellen Stand diverser Themen. Zum angedachten Beach-Volleyballfeld, das ursprünglich 2017 geplant wurde, erklärte Bürgermeister Dirk Oestringer, dass dieses nach der Fertigstellung der Mensa und in Kombination mit dem roten Platz umgesetzt werden solle. Der rote Platz war durch das Interimsgebäude der Realschule teilweise belegt und in Mitleidenschaft gezogen. Der Platz soll nun gesäubert und Instand gesetzt werden und bis zum Beginn der Mensa-Baustelle wieder nutzbar sein. Josefin Schulz erkundigte sich ob bereits auch Tore installiert werden, was die Verwaltung zur Prüfung mitnahm. Zur Anfrage zum Grillplatz an der Ditzinger Straße erwiderte Bürgermeister Dirk Oestringer, dass dieser derzeit in einem schlechten Zustand sei. Hier habe es immer wieder Probleme mit Vandalismus gegeben.

Anschließend wurde Daniel Sartor für seine langjährige Tätigkeit und sein Engagement im Stadtjugendring (SJR) geehrt und verabschiedet. Ab 2014 war er im SJR aktiv, von 2016 bis 2017 Kassier und von 2018 bis 2024 erster Vorsitzender. In dieser Funktion plante und organisierte er Klausurtage und -wochenenden, behielt stets die Finanzen des Vereins im Blick und ermöglichte so auch die Unterstützung anderer Vereine. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz für den Neustart des Vereins nach Corona, wodurch der SJR eine bessere Außenwirkung und erhöhte Bekanntheit in der Stadtgesellschaft erlangte. Sartor nahm regelmäßig an Sitzungen des Jugendgemeinderats und des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses teil, um über die Aktivitäten des SJR zu berichten. Zu seinen weiteren Aktionen zählen unter anderem die Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl 2019, die 72-Stunden-Aktion des BDKJ, die Mitgestaltung des Gerlinger Musiksommers von 2021 bis 2023, die Organisation des Mitternachtsfußballturniers in 2023 und 2024, sowie die jahrelange Ausrichtung des Mobilen Kinos und die jährliche Teilnahme am Straßenfest. Seit dieser Saison ist der SJR auch an der Bewirtung der Theaterveranstaltungen der Stadt Gerlingen beteiligt, eine Initiative von Sartor zur Schaffung neuer Einnahmequellen und zur Erhöhung der Präsenz in der Stadtgesellschaft. Für seinen großen Einsatz und sein gesellschaftliches Engagement erhielt Daniel Sartor ein Geschenk in Form eines 100-Euro-Gutscheins für den Shop des VfB Stuttgart. Bürgermeister Dirk Oestringer bedankte sich im Namen des Gemeinderats, des Jugendgemeinderats und der Stadtverwaltung und betonte die Bedeutung des Ehrenamts für die Entwicklung der Stadt.

Franka Bauer stellte unter dem nächsten Tagesordnungspunkt die geplanten Aktionen zur Kommunalwahl vor. Diese umfassen Präsentationen in den Klassen am Robert-Bosch-Gymnasium (RBG) und eine Podiumsdiskussion am 14. Mai um 18:30 Uhr in der Aula der Pestalozzi-Schule, zu der Kandidierende von allen Listen eingeladen worden seien. Zudem sollen Kurzvideos mit Jugendlichen und Kandidierenden erstellt werden. Franka Bauer erläuterte zum weiteren Ablauf, der eine Einführungsrunde, Fragenhagel und Abschlussrunde beinhalteten. Andreas Lux, Leiter der Abteilung Jugend, berichtete von Rückmeldungen von sechs der sieben Listen. Josefin Schulz ergänzte, dass zusätzliche Informationen zur Wahl selbst bereitgestellt werden. Bürgermeister Dirk Oestringer regte an, das Video der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) zu posten. Simon Köhler erwähnte, dass dies in die Präsentationen und den Wahl-O-Mat eingeschlossen werden soll. Bürgermeister Dirk Oestringer betonte die Besonderheit der Wahl, da das Wahlrecht neuerdings ab 16 für die Europawahl gilt und das passive Wahlrecht für die Kommunalwahl.

Laurin Pitsch stellte den Antrag des Jugendgemeinderates für den Ersatzbau eines Tartanspielfelds vor. Nach dem Wegfall zweier Tartanspielfelder gebe es erhöhten Bedarf für mehr Freizeitmöglichkeiten. Bürgermeister Dirk Oestringer erwiderte, dass die Stadtverwaltung den Bedarf ebenfalls sieht, und der Gemeinderat unterstütze das Angebot des informellen Sports. Der Beschluss für den Antrag wurde einstimmig gefasst.

Bora Örnek berichtete vom Mitternachtsfußballturnier der Gerlinger Jugendorganisationen (EFEK) vom 04. Mai, das nach 2023 wieder organisiert wurde. Schiedsrichter waren Björn Maier und Bora Örnek, die Turnierleitung hatte Andreas Lux. Insgesamt traten 9 Teams beim Turnier an. Gewinner war das Team „Die Buben“. Josefin Schulz bedankte sich beim SJR für die Zusammenarbeit. Bürgermeister Dirk Oestringer dankte für die Organisation.

Unter Verschiedenes informierte Bürgermeister Dirk Oestringer über die Finalisierung legaler Graffitiwände am Treffpunkt für Jugendliche. Die Erlaubnis könne über das Jugendhaus eingeholt werden. Die Wände am Treffpunkt seien als Pilotprojekt gedacht. Sollte dieses erfolgreich sein, könnten gegebenenfalls weitere Wände hinzukommen. Zudem wurde eine „Stern-Wanderung“ zur KZ-Gedenkstätte Leonberg am darauffolgenden Feiertag Christi Himmelfahrt angekündigt, die vom Bündnis „Gerlingen steht auf! Für Demokratie und Menschenrechte“ unterstützt wurde. Andreas Lux erwähnte abschließend die Möglichkeit, an der Gerlinger Messe vom 19. bis 21. Juli mit einem Stand teilzunehmen. Der JGR und SJR signalisierten grundsätzliche Bereitschaft.

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Bericht JGR Sitzung 06.12.2023

Stühlerücken beim Jugendgemeinderat

Gremiumsmitglieder per Handschlag von Bürgermeister Oestringer amtsverpflichtet

In der jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates stand nach zwei Jahren Amtszeit ein Wechsel an. Die bisherigen Jugendgemeinderäte wurden von Bürgermeister Dirk Oestringer verabschiedet und die Nachfolger per Handschlag amtsverpflichtet.

„Das ist heute eine besondere Sitzung“, begrüßte Bürgermeister Dirk Oestringer zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates.  Dass es sich um eine besondere Sitzung handelt, war schon daran zu erkennen, dass das Stadtoberhaupt die Amtskette angelegt hatte. „Wir wollen heute die alten Mitglieder verabschieden und die neuen willkommen heißen“, so Oestringer.

Bevor es allerdings zu diesem sprichwörtlichen Stühlerücken im Gremium kam, standen noch die Bekanntgaben auf der Tagesordnung. Hier gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass die Eisbahn für die nächsten vier Wochen auf dem Marktplatz steht. Alle seien herzlich eingeladen, auf dem Eis ihre Runden zu drehen.

Verabschiedung des bisherigen Jugendgemeinderates

Nachdem es bei den Punkten „Fragen und Anregungen des Jugendgemeinderates und von Gerlinger Jugendlichen” keine Wortmeldungen gab stand als nächstes die Verabschiedung der bisherigen Jugendgemeinderäte an, die das Stadtoberhaupt zunächst alle noch einmal namentlich nannte. „Sie alle haben den Jugendgemeinderat in den letzten beiden Jahren geprägt“, so Oestringer. Diese letzten beiden Jahre seien insbesondere zu Beginn noch stark von der Corona-Pandemie geprägt gewesen. Das Seminar zu Beginn der Amtsperiode etwa habe aufgrund der Pandemie nicht in Bad Urach stattfinden können. Stattdessen sei es im Rathaus durchgeführt worden. „Das waren schon besondere Zeiten“, so Oestringer. 

In einem kurzen Rückblick ging das Stadtoberhaupt dann auf die wichtigsten Ereignisse während der zweijährigen Amtszeit ein. Zunächst nannte er hier den Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum, der schon das vorherige Gremium auf den Weg gebracht hatte. „Ihr konntet den Treffpunkt einweihen und habt in auch zum Beispiel mit der Graffiti-Aktion geprägt.“ Ein weiteres wichtiges Ereignis sei die Reise in die Partnerstadt Seaham gewesen. Unter anderem habe man dort beim Mayor’s Ball viel Spaß gehabt. Ferner erinnerte das Stadtoberhaupt an die internationale Jugendkonferenz in Ditzingen, an dem die Gerlinger Jugendgemeinderäte teilgenommen haben und die Spendenaktion für den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen. „Das war eine wertvolle Aktion, mit der Ihr gezeigt habt, dass ihr neben den Dingen, die ihr vertreten und voranbringen wollt, auch die Menschen nicht vergesst, die auf Hilfe angewiesen sind.” Weitere Themen, die Oestringer ansprach, war das Engagement des Gremiums in Sachen Bewirtung bei den Theateraufführungen in der Stadthalle, die Jugendgemeinderats-Party in der Jahnhalle oder die  Werbeaktionen mit Giv eaways für die Jugendgemeinderatswahl. „Ihr habt die Zeit gut genutzt und euch für die Stadt und die Jugendlichen in der Stadt eingesetzt“, hielt das Stadt­oberhaupt zum Schluss seines kurzen Rückblicks fest und bedankte sich bei allen Mitgliedern des Gremiums mit einem kleinen Präsent und einer Urkunde für ihr Engagement. Stellvertretend für alle verlas Oestringer den Urkundentext für den Sprecher des Gremiums Lukas Proksch.

Proksch bedankte sich im Nahmen des Gremiums „für die zwei tollen Jahre“ bei Bürgermeister Oestringer, Anja Frohnmaier und Andreas Lux. „Wir haben gemeinsam viel geschafft“, stellte Proksch fest. Natürlich habe es auch mal Meinungsverschiedenheiten gegeben, so der Jugendratssprecher weiter. „Wir haben aber gemeinsam immer Lösungen gefunden.“ Ihm hätten die zwei Jahre viel Spaß gemacht und allen anderen hoffentlich auch. Als kleines Dankeschön überreichten die Jugendgemeinderäte dann Bürgermeister Oes­tringer, Frohnmaier und Lux zum Abschied einen Blumenstrauß, Schokolade und ein Erinnerungsfoto. 

Neuer Jugendgemeinderat amtsverpflichtet

Direkt im Anschluss hießt das Stadtoberhaupt die neuen Gremiumsmitglieder herzlich willkommen. Man habe sich schon am Nachmittag in seinem Büro getroffen und die neuen Jugendgemeinderäte hätten auch schon einen Rundgang durch das Rathaus gemacht, um die verschiedenen Ansprechpartner kennenzulernen.  Das Seminar des Jugendgemeinderates biete dann Gelegenheit sich untereinander noch besser kennenzulernen. 

Die Wahl des Jugendgemeinderates erfolge in Gerlingen nach den Grundsätzen der Kommunalwahl. Das sei nicht in allen Städte und Gemeinden so. Mit der Wahl seien die Jugendgemeinderäte legitimiert, die Interessen der Jugendlichen in der Stadt zu vertreten. An der Stelle dankte Oestringer Anja Frohnmaier und Andreas Lux für die Durchführung der Wahl.

Zur Amtsverpflichtung verlas Oestringer stellvertretend die Verpflichtungsurkunde von Stimmenkönigin Sophie Motschenbacher und verpflichtete dann alle per Handschlag in ihr Amt. „Ich wünsche Ihnen und uns gutes Gelingen bei den kommenden Projekten und Maßnahmen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.”   In dem Zusammenhang forderte Oes­tringer die Mitglieder des neuen Gremiums auf, mit Theman, Fragen und Vorschlägen auf ihn und die Mitarbeiter des Rathauses zuzukommen und anzusprechen. Auch die Gemeinderäte seien gerne Ansprechpartner und würden sich über Hinweise freuen. „Wir können nur mit den Dingen arbeiten, die wir kennen.“

Angetreten waren bei der Wahl zum Jugendgemeinderat übrigens 23 Jugendliche. Gewählt wurden außer Stimmenkönigin Sophie Motschenbacher Bora Örnek, Franka Bauer, Ristu Yamaguchi, Marius Munz, Simon Köhler, Sarah Villinger, Noah Motschenbacher, Josefin Schulz, Benjamin Frenzel, Elif Gencbay, Magdalena Schwarz, Erika Acatincăi, TImon Hasel, Philipp Kaljevic, Jan Braun, Larin Pitsch und Raphael Rieder. Drei der Gewählen waren bereits im Mitglied im alten Jugendgemeinderat. Die Wahlbeteiligung lag beiknapp 29 Prozent. 

Als letzter Tagesordnungspunkt stand schließlich noch die Bekanntgabe der nächsten Termine auf der Tagesordnung. Der erste offizielle Termin, zu dem auch die Jugendgemeinderäte eingeladen sind, ist der Neujahrsempfang am 14. Januar in der Stadthalle. Am 23. Januar tagt dann der Ausschuss für Städtepartnerschaften, von 26. bis 28. Januar steht das Jugendgemeinderatsseminar in Bad Urach auf dem Programm, am 1. Februar findet die Ausbildungsmesse statt und am 7. Februar trifft sich das Gremium dann zu seiner ersten Arbeitssitzung im Rathaus.

Text/Fotos: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 12.07.2023

Bürgermeister Oestringer zusammen mit dem Jugendgemeinderat vor dem Roll-Up-Banner mit JGR-Logo

Jugendgemeinderatswahl ab 11. November

Kandidaten können sich ab 23. September melden

Die letzte Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderats vor der Sommerpause war sicher eine der kürzesten in der Geschichte des Gremiums. Schon nach einer halben Stunde war die Tagesordnung abgearbeitet, da das Gremium geschlossen am Abendspaziergang des Stadtmarketingvereins „Mein Gerlingen“ zum Thema Wald und Wasser teilgenommen hat.

Zur Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderats im Juli konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch einige Vertreter des Gemeinderates begrüßen. Gleich eingangs der Sitzung bedankte sich das Stadtoberhaupt bei den Jugendgemeinderäten für ihre Mithilfe beim Ehrenamtsempfang tags zuvor.

Sitzgelegenheiten installiert

Andreas Lux vom Stadtjugendreferat berichtete, dass beim Treffpunkt für Jugendliche mit Unterstützung des Bauhofs weitere Sitzgelegenheiten angebracht wurden. Dank der zusätzlichen Bänke könne man sich jetzt auch in mehreren Gruppen gegenübersitzen und unterhalten. Man habe auch schon versucht, die Pergola wie gewünscht zu begrünen. Bisher seien die Pflanzen aber noch nicht angewachsen und einmal seien sie sogar ausgerissen worden. Man werde es weiter probieren. Durch diese Maßnahmen entwickle sich der Treffpunkt wie von Anfang an geplant immer weiter.

Bürgermeister Oestringer berichtete, dass bei der Stadt eine Mail eingegangen sei, in der dafür geworben wird, dass man mit den Schalungselementen von Stuttgart 21 Treffpunkte einrichten könne. „Es gibt also schon Nachahmer von unserer Idee.“

Grillplatz in der Ditzinger Straße

Unter dem Punkt „Anregungen und Fragen des Jugendgemeinderats” berichtete Josefin Schulz, dass sie kürzlich am Grillplatz in der Ditzinger Straße eine kleine Party gefeiert habe. Der Grillplatz sei in einem sehr schlechten Zustand und es bestehe auch Brandgefahr, weil alles ausgetrocknet ist. Sie bedauerte, dass der Grillplatz nicht mehr nutzbar ist.

Bürgermeister Oestringer meinte, der Zustand des Grillplatzes sei schon lange Thema. Man habe den Platz immer wieder gerichtet und dann sei er durch Vandalismus wieder zerstört worden. Der Gemeinderat habe  noch vor seiner Zeit als Bürgermeister beschlossen, dass der Grillplatz nicht mehr gerichtet wird. „Das Problem ist, dass es dort keine soziale Kontrolle gibt“, so das Stadtoberhaupt. Am Treffpunkt für Jugendliche werde Vandalismus sicher sofort bemerkt, weil er mitten in der Stadt liegt, der Grillplatz liege aber abseits. Eine Möglichkeit sei natürlich, den Platz Vandalismus-sicher zu gestalten, gemütlich sei das dann aber nicht mehr.

Lux ergänzte, dass der Grillplatz ein Projekt war, das der erste Jugendgemeinderat initiiert hat. Der Platz sei auch lange Zeit nutzbar gewesen und habe gut funktioniert. Seit dem Brand dort sei der Grillplatz im Grunde nicht mehr nutzbar.

Bürgermeister Oestringer hielt an der Stelle fest, dass es beim Waldspielplatz auch eine schöne Grillstelle gebe, die man nutzen kann. Derzeit sei das wegen der Waldbrandgefahr allerdings nicht möglich, betonte er.

Sebastian Rister berichtete anschließend über die Jugendgemeinderats-Party im Mai. Zu Beginn seien die Besucher noch schleppend gekommen, später sei die Halle aber voll gewesen. „Es waren mehr Leute da wie wir uns erhofft haben”, so Rister. Von den Partygästen habe man viel positives Feedback bekommen und man habe auch Erfahrungen für eine nächste Party sammeln können. Ob und wann es eine nächste Party gibt,  müsse man noch besprechen, erklärte er auf Nachfrage von Bürgermeister Oestringer.

Jugendgemeinderatswahl

Nächster Punkt auf der Tagesordnung war die Jugendgemeinderatswahl, die im November dieses Jahres stattfindet. Der Wahlausschuss werde in der nächsten Sitzung des Gemeinderates gebildet, erläuterte das Stadtoberhaupt.

Felix Proksch erklärte, dass in den Schulen in den Pausen mit Infoständen Werbung gemacht werde. Dabei werde man vorstellen, was der Jugendgemeinderat alles macht und auch erklären, wie man sich für eine Kandidatur bewerben kann. An dem Tag, ab dem Bewerbungen möglich sind, also am 23. September, werde man zudem auf dem Marktplatz Werbung machen. Plakate und Flyer seien bereits gedruckt.

Bürgermeister Oestringer wollte an der Stelle von den Gremiumsmitgliedern wissen, wie sie zum Jugendgemeinderat gekommen sind. Sebastian Rister erklärte, er sei bei einem Besuch von Jugendgemeinderäten in seiner Klasse geworben worden. Sophie Motschenbacher berichtete, sie habe mit Jugendgemeinderäten gesprochen und sei auch mit ihrer Lehrerin bei einer Sitzung gewesen. Valentin Dorn meinte, Andreas Lux würde sehr viele Leute ansprechen. Er habe zudem das Glück gehabt, dass seine Schwester im Jugendgemeinderat war. „Dadurch wusste ich schon einiges.“ Auf die Frage von Bürgermeister Oestringer, wer denn erneut kandidieren könne, meldeten sich neun Gremiumsmitglieder. Die meisten müssen allerdings noch überlegen, ob sie für  eine weitere Wahlperiode kandidieren wollen.

Lux erklärte, die Schulen seien auch bereits angeschrieben worden. Von den Lehrkräften erhalte man immer große Unterstützung.

Anschließend erläuterte Lux den zeitlichen Ablauf der Wahl. Bewerbungen/Wahlvorschläge können, wie bereits erwähnt, ab 23. September eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist am 9. Oktober um 10 Uhr. Wahlwerbung direkt in den Klassen findet von Freitag, 22. September bis Montag, 9.Oktober statt. Die Kandidaten, die zur Wahl stehen, werden dann am 10. November im Amtsblatt veröffentlicht. Gewählt werden kann am 11. November von 19 bis 21 Uhr im Jugendhaus, am 13. November von 9 bis 13.30 Uhr in der Realschule, am 14. November von 9 bis 13.30 Uhr im Robert-Bosch-Gymnasium, am 17. November von 18 bis 21 Uhr im Jugendhaus und am 19. November von 12 bis 16 Uhr im Rathaus. Das Wahlergebnis wird dann am 19. November ab 19.30 Uhr im Jugendhaus bekanntgegeben.

Abschließend warb das Stadtoberhaupt bei den amtierenden Jugendgemeinderäten dafür, doch erneut zu kandidieren. Man könne Dinge besser voranbringen, wenn man in zwei Wahlperioden dabei ist.

Gemeinderat Björn Maier (Bündnis 90/Grüne) regte angesichts der Tatsache, dass sich viele noch nicht klar sind, ob sie weitermachen wollen, an, zu evaluieren, was sich Jugendgemeinderäte wünschen.

Unter dem Punkt „Verschiedenes” teilte Lux mit, dass sich der Jugendgemeinderat beim Deutschen Kinderhilfswerk um einen Zuschuss für die Jugendgemeinderatswahl beworben hat. Das Kinderhilfswerk fördert jedes Jahr zahlreiche Projekte für Kinder und Jugendliche, unter anderem auch im Bereich Kinder- und Jugendpolitik. Die Förderung sei bewilligt worden und man habe dafür Roll-ups zur Wahl sowie Give-aways in Form von Kugelschreibern und Flaschenöffnern mit dem Jugendratslogo angeschafft. Die Give-aways werden bei den Werbeterminen verteilt.

Bora Örnek berichtete schließlich noch, wie die Spendenaktion des Jugendgemeinderates für den Förderverein Krebskranke Kinder in Tübingen verlaufen ist. Bei der Aktion seien 150 Euro zusammengekommen, die demnächst dem Verein übergeben werden.

Bürgermeister Oestringer dankte den Jugendgemeinderäten für dieses Engagement für Menschen, denen es nicht so gut geht.


Text/Foto: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 10.05.2023

Mitternachtsfußballturnier war ein voller Erfolg

Jugendgemeinderat hat im Mai und Juni drei Aktionen geplant

In der ersten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates in diesem Jahr stellte das Gremium drei Aktionen, die in diesem und nächsten Monat geplant sind vor. Außerdem berichteten die Jugendgemeinderäte über die Reise nach Seaham und das MItternachtsfußballturnier.

Zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch wieder einige Gemeinderätinnen begrüßen. Vor Eintritt in die Tagesordnung ließ das Stadtoberhaupt es sich nicht nehmen, den Abiturienten bei denen die ersten Prüfungen schon stattgefunden haben sowie den Realschülern viel Erfolg zu wünschen.

Fragen des Jugendgemeinderates

Jugendratssprecher Lukas Proksch fragte nach, ob es schon Pläne gebe, wie der Rote Platz nach Abschluss der Bauarbeiten an der Realschule gestaltet wird und ob es dort dann zusätzliche Attraktionen geben wird.

Bürgermeister Oestringer erwiderte, er gege davon aus, dass der Platz nachdem der Interimsbau abgebaut ist wieder so hergestellt wird, wie er früher war. Auf Anregung des Jugendgemeinderates gebe es Überlegungen dort noch ein Beachvolleballfeld unterzubringen. Oestringer verwies ferner auf die Überlegungen zum Neubau einer Mensa für das Schulzentrum. Der Standort für die Mensa sei bisher noch nicht festgelegt.

Geplante Projekte

Anschließend stellten die Jugendgemeinderäte die vom Gremium aktuell geplanten drei Projekte vor. 

Jan Diockhoff berichtete, dass am 24. Juni ein Ebent auf der Freibadterrasse geplant sei. Aufgrund des begrenzten Platzangebots sei die Teilnehmerzahl auf 50 Personen beschränkt. Man überlege sich einen Eintrittspreis zu verlangen, um bei der Teilnehmerzahl den Überblick zu behalten. Geplant sei ein Grillevent „zu dem jeder sein Grillzeug selbst mitbringen soll“. Wegen der geplanten Musik müsse man sich noch um die Lizenzen kümmern. Teilnehmen könnten an dem Event Jugendliche ab 14 oder 15 Jahren aufwärts. Werbung werde man an den Schulen und über social Media machen.

Für die begrenzte Fläche, mache es sicher Sinn, die Teilnehmerzahl zu begrenzen, meinte das Stadtoberhaupt.  Kontrollieren könne man die Teilehmerzahl auch mittels Bändeln. 

Die Jugendgemeinderats-Party sei für 26. Mai geplant, berichtete Oskar Frey. Teilnehmen können an der Party 15 bis 23jährige. Für die Gäste gebe es zwei verschiedene Bändel. Unter 16jährige hätten eine andere Farbe. Zum Thema Security sei man noch auf der Suche. Klar sei schon, dass es antialkoholische und alkoholische Getränke wie z.B. Bier geben wird. Die Musikanlage werde man ausleihen, die Lichtanlage bekomme man über private Kontakte. Die Musikrechte seien auch noch zu klären. Werbung erfolge über Social Media, Flyer und Plakate.

Vanessa Ramadani berichtete, dass der Jugendgemeinderat am 20. Mai eine Spendenaktion für Krebskranke Kinder durchführt. Die Spenden kommen dem Förderverein Krebskranke Kinder zugute. „Wir finden es gut den Förderverein zu unterstützen“, ergänzte Bora Örnek.

„Die Veranstaltung ist eine gute Sache“, meinte Bürgermeister Oestringer. Toll sei insbesondere auch, dass der Jugendgemeinderat Dinge wie diese Spendanaktion als einen Aspekt seiner Arbeit sehe.

Reise nach Seaham

Josefine Schulz berichtete von der Reise in Gerlingens englische Partnerstadt Seaham im April. Bei der Ankunft in Seaham sei die Reisegruppe von Bürgermeisterin Sue Morrison begrüßt worden. Auf dem Programm standen während der fünf Reisetage für die Jugendlichen aus Gerlingen zahlreiche Aktionen gemeinsam mit Seahamer Jugendlichen. Das Angebot reichte vom gemeinsmen Tischkicker über Shoppen, Besuche von Sehenswürdigkeiten und Parks auch ein Tanzabend und anderse mehr.  Höhepunkt sei der Major’s Civic Ball gewesen, bei dem Bürgermeisterin Morrison aus ihrer einjährigen Amtszeit berabschiedet wurde. „Wir sind von den Gastgeben und Jugendlichen in Seaham sehr gut aufgenommen worden und freuen uns schon auf den Gegenbesuch hier in Gerlingen“, so Josefin.

Die Begegnungen und Programmpunkte seien für alle Teilnehmer sehr nett gewesen, stellte Bürgermeister Oestringer fest. Einige Veranstaltungen habe die gesamte Delegation aus Gerlingen gemeinsam besucht. „Ich erinnere mich auch sehr gerne an die Tage in Seaham zurück“. 

Mitternachtsfußballturnier

Den Bericht über das Mitternachtsfußballturnier übernahm Jugendratssprecher Lukas Proksch. Das Turnier für die jüngeren habe man mangels Anmeldungen leider absagen müssen. Beim Turnier für die älteren seien dafür zwölf Teams dabei gewesen. Beim Turnier habe es glücklicherweise keine Verletzungen gegeben. Essen und Getränke müsse man bei einer Wiederholung aufstocken. Dern Andrang, auch von Zuschauern, sei dieses Mal schon groß gewesen. „Das Turnier sollte man auf jeden Fall wiederholen“, so Proksch.

Das Turnier habe um 18 Uhr begonnen und das Finale sei dann um 0 Uhr gewesen, ergänzt Daniel Sartor, Vorsitzender des StadtJugendrings. Zum Finale sei auch Drittliga-Schiedsrichter Schiedrichter Lars Erbst da gewesen. Auch Sartor hielt Fest, dass die Stimmung in der Halle super war. Auf Nachfrage von Bürgermeister Oestringer erklärte er, dass es insgesamt das siebte Mitternachtsturnier gewesen sei. Das letzte Turnier habe 2011 stattgefunden. Danach habe es bis jetzt mangels Anmeldungen nicht mehr stattgefunden. 

Andreas Lux vom Stadtjugendreferat bedankte sich an der Stelle auch bei den Helrfern der katholischen Jugend und vom Café Konfus. Sie hätten auch tatkräftig mit angepakt. „Wir haben für das Turnier sehr viel positives Feedback bekommen.

Unter dem Punkt Verschiedenes wies Bürgermeister Oestringer darauf hin, dass der Sprecher der Schülermitverwaltung (SMV) des Robert Bosch Gymnasiums einen Austausch mit dem Jugendgemeinderat angeregt habe. Ein solcher Austausch mache sicher Sinn, da SMV und JGR die selbe Personengruppe vertrete, und es ähnliche Interessen gebe. Zu einem solchen Austausch sollten dann auch die Schülersprecher der Realschule eingeladen werden, so Oestringer. Bei einem solchen Treffen könne man sich überlegen, ob man gemeinsam Themen oder Projekte angeht.

Franz Flaig meinte, es habe auch früher schon einen Austausch zwischen SMV und JGR gegeben habe. „Ich denke es ist eine gute Idee etwas gemeinsam zu machen“.

Valentin Dorn, bestätigte dies und meinte, man könne sich in Sachen Veranstaltungen dann auch besser abstimmen.

Bürgermeister Ostringer schlug vor, den Austausch erst in einer kleinen Runde mit den Schülersprechern und ihren Stellvertretern sowie den Sprechern des Jugendgemeinderates zu starten. Im zweiten Schritt könne man den Austausch dann im Jugendgemeinderat aufgreifen.

Von Seiten des Gremiums erhielt der Vorschlag kopfnickende Zustimmung

Andreas Lux berichtete über das in der letzten Sitzung angesprochene Thema, weitere Flächen in  Gerlingen bereitzustellen, auf denen legal gesprayt werden kann. Die Idee sei nach dem Graffiti-Workshop zur Gestaltung des Treffpunkts für Jugendliche aufgekommen, erinnerte er. Der Jugendgemeinderat hatte vorgeschlagen, die Wand der Turnhalle der Breitwiesenschule Richtung Skateranlage dafür freizugeben. Dort eine Hall of Fame einzurichten, die frei genutzt werden kann sei schwierig. Jan Haas, der den Graffiti-Workshop durchgeführt hatte und auch die Schulleitung würden befürchten, dass die Fläche dann schnell ausgeweitet werde. Die Schule stehe aber dahinter projektbezogene Wände auszuweisen. „Wir können da nochmal ins Gespräch gehen und schauen, wo etwas dauerhaftes entstehen könnte“, so Lux.

Bürgermeister Oestringer wies dann noch auf das Stadtradeln hin, das von 1. bis 21. Juli stattfindet und lud die Jugendgemeinderäte ein, sich dem Team Stadtverwaltung anzuschließen, bei dem auch Vertreter des Gemeinderates dabei sind. 

Zum Schluss sprach Oestringer auch noch das Thema Kommunalwahlrecht an. Da aktive Wahlrecht hätten Jugendlich ab 16 Jahren ja schon seit einiger Zeit. „Ab 2024 habten Jugendliche ab 16 nun auch das passiver Wahlrecht und können bei der Kommunalwahl kandidieren“, so Oestringer. Bisher habe man erst ab 18 Jahren in den Gemeinderat gewählt werden können. Mit Blick auf den Jugendgemeinderat meinte Oestringer, dass das geänderte Wahlrecht schon Auswirkungen auf den JGR haben könne. Man sollte sich seiner Meinung nach Gedanken machen, ob es zu Überschneidungen bei den Kandidaten kommt und ob man darauf reagieren muss.

Lukas Proksch meinte man könne darauf höchstens mit einer Herabsetzung des Wahlalters für den Jugendgemeinderat nachdenken. „Ich weiß aber nicht ob die Bereitschaft da ist, sich schon mit zwölf im Jugendgemeinderat zu engagieren“, bezweifelte er. 

Aktuell könne man ab 14 Jahren für den Jugendgemeinderat kandidieren, hielt Valentin Dorn fest. Jünger Kandidaten zuzulassen macht aus seiner Sicht keinen Sinn, nicht zuletzt wegen der Verantwortung. Die Überschneidung werde sicher nicht so groß sein, ist er überzeugt. Die Herabsetzung des Wahlalters werde dem JGR nicht viele Kandidaten streitig machen. 

Angesichts der Tatsache, dass das jüngste Mitglied im Gemeinderat aktuell 23 Jahre alt ist, meinte Oskar Frey, dass es sicher noch lange dauern werde, bis sich 16jährige für die Kommunalwahl aufstellen lassen. 

Oestringer wies abschließden darauf hin, dass er das Thema einfach einmal ansprechen wollte. Man könne die Entwicklung auch erst einmal beobachten. Aktuell würden die Listen für die Kommunalwahl erstellt. Wer Interesse habe könne sich bei den Wählerlisten und Parteien melden, oder eine eigene Liste gründen.


Text/Foto: Tommasi

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Bericht JGR-Seminar in Bad Urach 2023

Am Freitag, den 27. Januar 2023 sind wir, der Gerlinger Jugendgemeinderat, nachmittags nach Bad Urach gefahren. Unsere Unterkunft war das Haus auf der Alb. Schon am Abend startete unser Programm mit einer Kennenlernrunde und einem Austausch über unsere Erwartungen von dem anstehenden Seminar. Unseren Abend durften wir frei gestalten. Die Unterkunft bot eine Kegelbahn, ein Tischtennisraum, ein Tischkicker und vieles mehr.

Der zweite Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstück um 8 Uhr. Bis zum Mittagessen stand ein umfangreicher Jahresrückblick, ein Teamspiel und eine Auffrischung über Kommunalpolitik auf dem Programm. Danach ging es mit dem Thema Kommunikation weiter und wir haben uns damit auseinandergesetzt, wie wir am besten zusammen als Team arbeiten können und somit auch unsere Ziele verwirklichen können. Anschließend gingen wir auf die Projektplanung im Detail ein, lernten Methoden und Strategien, die wir dann auch direkt umsetzten. Zuerst sammelten wir unsere Projektideen und bildeten dann Arbeitsgruppen, in denen wir unsere verschiedenen Projekte planten. Unseren letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit viel Spaß und guter Laune.

Mit einem Warm-Up startete der nächste Morgen. Danach setzten wir unsere Gruppenarbeit zu den Projekten fort und besprachen sie im Plenum. Abgeschlossen haben wir unser Seminar mit einem Feedback an die Gruppe und an unsere motivierten Referierenden der Landeszentrale für politische Bildung Katja Koch und Pascal Göltl, sowie Andreas Lux und Clara Jacob als Begleitung vom Jugendreferat der Stadt Gerlingen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass das Seminar durch viel Spaß und Produktivität unsere Gruppengemeinschaft gestärkt hat und wir effektiv an unseren Projekten für das neue Jahr arbeiten konnten.

Für den Jugendgemeinderat
Alice Klaus und Sophie Motschenbacher

Der Jugendgemeinderat in Bad Urach
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Internationale Jugendkonferenz 2022

Vom 28.10. bis zum 01.11. fand die lange geplante und durch die Corona-Pandemie immer wieder verschobene Internationale Jugendkonferenz statt. Dabei verbrachten Jugendliche aus Deutschland, Frankreich und Polen mehrere Tage gemeinsam, um über Europa zu diskutieren.

Die Jugendkonferenz ist ein Gemeinschaftsprojekt der Jugendgemeinderäte Gerlingens und Ditzingens und der hauptamtlichen Mitarbeitenden beider Städte. Dieses Jahr fand diese in Form einer viertägigen Tagung in Ditzingen statt. Die Jugendlichen aus Gerlingen, Ditzingen, Korntal-Münchingen, Rillieux-la-Pape (Frankreich) und Łęczyca (Polen) stellten dabei gegenseitig ihre Heimatstädte vor und tauschten sich anschließend über Jugendbeteiligung in ihren Heimatorten und Heimatländern aus. Aufgrund der unterschiedlichen Muttersprachen war die „Amtssprache“ Englisch.

Weitere Themen waren Rassismus, Klimawandel, Digitalisierung und Gleichberechtigung. Zusätzlich gab es einen kulturellen Austausch zwischen den Jugendlichen und tolle Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel einen gemeinsamen Ausflug nach Stuttgart, eine Gameshow und eine Halloweenparty, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen.

Bei den Diskussionen und Workshops zum Thema Jugendbeteiligung wurde schnell klar, dass die Situation für die Jugendlichen ganz unterschiedlich ist. Beispielsweise haben die Jugendlichen aus Polen keinen Jugendgemeinderat, wie man ihn aus Gerlingen und Ditzingen kennt. Die Jugendlichen sind sich einig, sie wollen von der Politik gehört werden und an politischen Entscheidungen teilhaben. Außerdem möchten sie Events organisieren, ihre Meinung sagen und sowohl ihren Ort, ihr Land, als auch Europa verbessern. Dabei legen die Jugendlichen besonders Wert darauf mehr Möglichkeiten der Jugendbeteiligung zu schaffen und den Klimawandel zu bremsen. Sie fordern, dass große Firmen welche die Globale Wirtschaft prägen mehr Verantwortung übernehmen und noch stärker auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit achten sollen. Zusätzlich dazu sollen alle Menschen auch privat darauf achten, sich umweltfreundlicher zu verhalten. Ebenfalls wurde das Thema Rassismus behandelt. Ohne Ausnahme waren sich die Teenager einig, gegen Rassismus zu sein. Sie selbst haben in diesen vier Tagen gemerkt, wie ähnlich sie sich alle sind, sowohl bezüglich ihrer Probleme, als auch bezüglich ihrer Werte und Wünsche.

Für alle Teilnehmer war die internationale Jugendkonferenz 2022 ein tolles und interessantes Ereignis, das auch in Zukunft gerne wieder veranstaltet werden soll.

Für den Jugendgemeinderat
Felix Proksch und Bora Örnek

Die Teilnehmenden der Jugendkonferenz mit ihren Zertifikaten zusammen mit Herrn Fritzsche und Herrn Bahmer
Die Teilnehmenden der Jugendkonferenz
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Bericht JGR-Sitzung 19.10.2022

In der ersten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates nach der Sommerpause stand neben der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche im Rahmen des Festivals der KulturRegion auch die Internationale Jugendkonferenz in Ditzingen im Fokus.

Zur jüngsten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates konnte Bürgermeister Dirk Oestringer neben dem Gremium auch wieder einige Gäste begrüßen. 

Gleich eingangs der Sitzung gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass Ende September das 40-jährige Jubiläum des Jugendhauses gefeiert werden konnte. „Das Jugendhaus ist eine Institution in Gerlingen, die schon von vielen Generationen besucht wurde“, so Oestringer. Auf dem Programm der Feier, die übrigens genau 40 Jahre nach dem Öffnungstag, am 25. September 1982 stattfand, standen neben einer Reise durch 40 Jahre Jugendhaus auch generationenübergreifende Gespräche. Im Jugendhaus seien viele Mitglieder der Stadtgesellschaft groß geworden, hielt Oestringer in der Sitzung fest.

Ferner gab das Stadtoberhaupt bekannt, dass der Wasserschaden im Café Konfus behoben sei. Der Betrieb in dem beliebten Treffpunkt für Jugendliche wurde vergangene Woche wieder aufgenommen.

Fragen des Jugendgemeinderates

Jugendratssprecher Lukas Proksch erklärte, dass bei der Einweihung des Treffpunkts für Jugendliche die Frage aufgekommen sei, ob es nicht möglich wäre, in Gerlingen Flächen bereitzustellen, auf denen legal gesprayt werden kann. 

Bürgermeister Oestringer erklärte, er habe die Diskussion auch mitbekommen und meinte, er sei da offen. Er wollte wissen, ob es schon Ideen für solche Flächen gibt.

Proksch meinte die Skater-Anlage bei der alten Sporthalle in den Breitwiesen und die Wand der Sporthalle, die seines Wissens in absehbarer Zeit abgerissen werde, seien vielleicht dafür geeignet.

Das Stadtoberhaupt erklärte, er werde den Vorschlag mitnehmen und prüfen lassen. Grundsätzlich spreche nichts dagegen. Vielleicht hätten die Fachleute in den zuständigen Ämtern ja noch andere Ideen.

Fragen jugendlicher Einwohner

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt fragte ein Jugendlicher nach, ob auf dem Roten Platz bei der Realschule nach den Bauarbeiten wieder Basketballkörbe und Tore aufgestellt werden. 

Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werde man die Container wieder abbauen. Dann könne die Fläche wieder für Sport genutzt werden, so Bürgermeister Oestringer.

Treffpunkt für Jugendliche

Zum Treffpunkt für Jugendliche hielt Bürgermeister Oestringer fest, dass Mitte Oktober die feierliche Einweihung im Rahmen des Festivals der KulturRegion Stuttgart „Über:Morgen“ stattgefunden habe. Die Geschäftsführerin der KulturRegion, Bettina Pau sei dabei gewesen. Der SWR habe einen Beitrag gedreht, der in der Landeschau gesendet wurde. Und auch die Jugendgemeinderäte kamen in den Genuss, den Beitrag anzuschauen, der – wie das Stadtoberhaupt treffen feststellte – das Thema auf den Punkt gebracht hat. Der Beitrag habe auch nochteinmal deutlich gezeigt, wozu die Elemente vorher genutzt worden waren. 

Proksch berichtete, dass der SWR den Treffpunkt zunächst für den Beitrag gefilmt habe und dann Interviews mit den Jugendratssprechern und Architekt Peter Weigand vom Büro Umschichten geführt wurden. 

Der Jugendratssprecher berichtete weiter, dass man zunächst nicht damit gerechnet habe, dass zu der Einweihung so viele kommen, weil der Termin mit 14 Uhr relativ früh angesetzt war. Es seien dann aber doch über 30 Leute dabei gewesen, die anschließend auch an dem Graffiti Workshops mit Jan Haas teilgenommen haben. Im Zuge des Workshops hat der Treffpunkt sozusagen zusätzlich Farbe gewonnen, denn die Elemente wurden von den Teilnehmern mit Bergriffen, die der Jugendgemeinderat vorgeschlagen hatte, besprüht. „Die Umsetzung ist gut gelungen“, freut sich Proksch. 

Andreas Lux ergänzte, dass der Treffpunkt jetzt, wie von den Jugendlichen angeregt, mit Lichteffekten versehen sei. „Wir haben immer gesagt, dass sich der Treffpunkt weiterentwickeln kann“, so Lux. Mit dem Graffiti und den Leuchteffekten sei das jetzt geschehen.

Bürgermeister Oestringer erinnerte dann noch einmal kurz daran, wie der Treffpunkt entstanden ist und wer alles daran beteiligt war. „Was hier entstanden ist, kann sich sehen lassen“, so Oestringer. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, die KulturRegion mit ins Boot zu holen. Dadurch sei das Ergebnis sicher noch besser geworden. „Der Treffpunkt ist ein tolles Projekt, das wir jetzt zum Abschluss gebracht haben.“

An der Stelle meinte das Stadtoberhaupt, ob es nicht Sinn mache, den Treffpunkt mit weiteren Sitzgelegenheiten auszustatten, so dass man sich auch gegenübersitzen kann. 

Das sei auch in der letzten Sitzung der Steuerungsgruppe Thema gewesen, so Proksch. Dort sei festgelegt worden, dass – wie am Pumptrack –  Baumstämme als Sitzgelegenheiten  kommen sollen. 

„Das nehmen wir mit und würden das für nächstes Frühjahr beauftragen“, erklärte das Stadtoberhaupt. Er könne sich vorstellen, dass anstatt der Baumstämme auch Bänke in der Farbe der Pergola installiert werden.

Internationale Jugendkonferenz

Felix Proksch berichtete an­schließend, dass am Wochenende vom  28.Oktober bis 1. November in Ditzingen die schon lange geplante Internationale Jugendkonferenz unter der Überschrift „Europa im Wandel“ stattfindet. Neben jungen Leuten aus Ditzingen, Gerlingen und Korntal seien auch Jugendliche aus den Partnerstädten von Ditzingen in Frankreich, Ungarn, Polen und Großbritannien dabei. Es seien auch Jugendliche aus weiteren Partnerstädten auch aus denen von Gerlingen eingeladen worden. Diese könnten aber aus unterschiedlichen Gründen nicht dabei sein. Inhaltliche Schwerpunkte der Jugendkonferenz seien die Themen Jugendbeteiligung, Rassismus, Klimawandel und Nationalismus. Es werde aber auch ein Unterhaltungsprogramm und eine Abschlussparty geben. 

Nachdem die Internationale Jugendkonferenz schon mehrfach verschoben werden musste, könne sie nun endlich stattfinden. Zu dem Umstand, dass nicht aus allen eingeladenen Partnerstädten Vertreter dabei sind,  meinte das Stadtoberhaupt: „Wir merken auch bei uns, dass die Teilnehmer bei Treffen mit den Partnerstädten durch die Pandemie weniger geworden sind. Das wird aber sicher wieder zunehmen.” Es sei sicher spannend, wie andere Nationalitäten die genannten Themen angehen und lösen. Bei dem Treffen könnten sicher alle etwas voneinander lernen.

Verschiedenes aus dem Jugendgemeinderat

– Bürgermeister Oestringer berichtete, dass ungarische Schüler, die an einem Deutschwettbewerb teilnehmen, nach Gerlingen kommen.  Auf deren Besuchsprogramm steht auch ein Treffen mit dem Jugendgemeinderat, um sich zwanglos auszutauschen.

– Der Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger trifft sich ebenfalls mit dem Jugendgemeinderat zu einem Gespräch. Außerdem wird er mit den Jugendlichen den neuen Treffpunkt besuchen.

– Bürgermeister Oestringer hat den Jugendgemeinderat eingeladen bei der Kranzniederlegung am Volkstrauertag mitzuwirken. Die Veranstaltung finde wie letztes Jahr in der Stadthalle statt. Anschließend würden Kränze an der Petruskirche abgelegt. Beim Volkstrauertag gehe es darum, den Opfern von Krieg, Terror und Gewalt zu gedenken, aber vor allem auch darum, ein Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen. „Es wäre ein starkes Zeichen, wenn der Jugendgemeinderat bei der Veranstaltung wieder dabei wäre“, so Oestringer. Jugendratssprecher Lukas Proksch sagte sofort zu.


Text/Foto: Tommasi

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Bericht JGR-Sitzung 13.07.2022

Ein Meisterstück lokaler Demokratie

Treffpunkt für Jugendliche eingeweiht

In der letzten Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates vor der Sommerpause stand als einziger Punkt die Eröffnung des Treffpunkts für Jugendliche im öffentlichen Raum auf der Tagesordnung

Die jüngste Sitzung des Gerlinger Jugendgemeinderates war ein ganz besonderer Termin. Zum einen fand die Sitzung nicht im Sitzungssaal, sondern auf der Wiese neben dem Pumptrack statt, zum anderen wurde sie von der Band „Kodály Spicy“, die eigens im Jazz-Mobil angereist war, musikalisch eröffnet. Einziger Punkt der Sitzung war die Eröffnung des Treffpunkts für Jugendliche. Bürgermeister Dirk Oestringer sprach zunächst den Musikern seinen Dank für den fetzigen Auftakt aus. Insbesondere dankte Oestringer auch dem Leiter des Liszt-Institut – ungarischen Kulturzentrums Stuttgart, Dr. Dezsö Szabó, der den Auftritt in die Wege geleitet und die Band nach Gerlingen begleitet hatte. Das Stadtoberhaupt freute sich, zu der Eröffnung neben den aktuellen Jugendgemeinderäten auch zahlreiche ehemalige Mitglieder des Gremiums, Vertreter des Gemeinderates und der Steuerungsgruppe,  Anwohner sowie Peter Weigand vom Büro Umschichten begrüßen konnte. Später sollte noch Julian Warner, Kurator der KulturRegion dazustoßen. 

Der Treffpunkt, der unter dem Motto „Gerlingen spricht miteinander“ steht, habe eine lange Historie, so das Stadtoberhaupt. Den Wunsch, sich irgendwo treffen zu können, gebe es schon sei vielen Jahren. Der Treffpunkt stehe seit rund zehn Jahren im Raum. 2017 habe es eine erste Initiative gegeben und 2019 sei im Gemeinderat ein erster gemeinsamer  Antrag des Jugendgemeinderates und der CDU gestellt worden. „Danach ging es schnell in Richtung Anwohner-Beteiligung”, erinnerte Oestringer. Ende 2019 und Anfang 2020 habe man die Menschen, die in der Umgebung des Treffpunkts wohnen, ins Boot geholt und über das Vorhaben informiert. „Im Juli 2020 haben wir uns dann entschlossen, das Projekt noch etwas zu schieben.“ In der Pandemie – einer Zeit in der man sich nicht treffen durfte, einen Treffpunkt für Jugendliche einzuweihen, sei nicht das Richtige gewesen. 

Im Mai 2021 habe zunächst der Jugendgemeinderat und dann der Gemeinderat den Projektbeschluss für den Treffpunkt gefasst. „Danach ging es flott voran“, hält das Stadtoberhaupt fest. Es gab ein erstes Treffen der Steuerungsgruppe, der Mitglieder des Jugendgemeinderates und des Gemeinderates angehörten. Bei diesem Treffen wurde beschlossen mit der KulturRegion zusammenzuarbeiten. Gerlingen ist Mitglied der KulturRegion und möchte mit „Gerlingen spricht miteinander“ einen Beitrag zum diesjährigen Festival der KulturRegion leisten, das unter dem Motto „ÜBER:MORGEN“ steht. Im Herbst werde es im Rahmen des Festivals dann noch eine richtige Einweihung des Treffpunkts geben, so Oestringer. In einem weiteren Treffen hat die Steuerungsgruppe entschieden, das Projekt mit dem Büro Umschichten umzusetzen. Zusammen mit dem Büro gab es im November einen Workshop, bei dem der Treffpunkt vor Ort modellbaumäßig entwickelt wur­de. Für den im Nachgang zum Work­shop entwickelten Entwurf wurde dann im Mai – also vor zwei Monaten – der Baubeschluss gefasst.

Ein durchaus umstrittenes Projekt wie den Treffpunkt in so kurzer Zeit zum Abschluss zu bringen, sei bemerkenswert, hielt Oestringer weiter fest. Vorangebracht hätten das Projekt zwei Jugendgemeinderäte, zwei Bürgermeister und auch zwei Gemeinderäte. „Man hatte eine Idee, hat eine Initiative gegründet, die Menschen beteiligt und das Projekt umgesetzt. Das war ein vorbildlicher Prozess und ein Meisterstück lokaler Demokratie“, lobte das Stadtoberhaupt. 

Am Treffpunkt würden sich schon jetzt die unterschiedlichsten Altersgruppen treffen. Auf Facebook etwa habe sich eine junge Mutter bei den Initiatoren für den Treffpunkt bedankt.

Wie der Treffpunkt aussehen soll, sei immer wieder diskutiert worden, so Oestringer. Aus dem Gemeinderat habe es immer wieder Hinweise gegeben, dass bei dem Projekt das Thema nachhaltiges Bauen berücksichtigt werden sollte. Das Büro Umschichten, das auch im Bereich Installationskunst tätig ist, arbeite mit gebrauchten Materialien. Für den Bau des Treffpunkts wurden Massivholzelemente verwendet, die zuvor als Schalungselemente beim Bau der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie im Einsatz waren. „Die Elemente wären ansonsten weggeworfen worden“, erläuterte Oestringer.

Der Treffpunkt bietet sowohl überdachte als auch nicht überdachte Sitzmöglichkeiten, es  gibt einen Müll­eimer, eine Toilette und ein Pfand­sammler soll noch installiert werden. Für die Fundamentierung wurde nur minimal in den Boden eingegriffen. Dadurch ist es möglich nach einer zweijährigen Evaluierungsphase zu entscheiden, wie es mit dem Projekt weitergehen soll. An der Stelle verwies Oestringer darauf, dass beim Bau auch der vorgegebene Kostenrahmen von 50.000 Euro eingehalten worden sei.

„Heute können wir nun den Treffpunkt an die Jugend – stellvertretend an den Jugendgemeinderat – übergeben. Es wird nun eure Aufgabe sein, den Ort mit Leben zu füllen“, hielt Bürger­meis­ter Oestringer abschließend fest und dankte allen, die den Bau des Treffpunkts für Jugendliche möglich gemacht haben.

Der Sprecher des Jugendgemeinderates, Lukas Proksch dankte der Verwaltung und Andreas Lux, aber auch dem Büro Umschichten und der KulturRegion für die tatkräftige Unterstützung sowie den Anwohnern für die konstruktive Zusammenarbeit. Einen besonderen Dank sprach er seinem Vorgänger im Amt des Jugendgemeinderatssprechers, Tim Kröper aus. „Er hat uns die Übernahme des Staffelstabs sehr erleichtert.“ Das Projekt sei so angelegt, dass es sich weiter entwickeln kann, betonte Proksch. „Wir freuen und immer über Input, wie wir den Treffpunkt weiter gestalten und nutzen können.“

Ein Dankeschön gab es auch von Tim Kröper. Auch er betonte, dass die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat sehr gut geklappt habe. Es habe viel Spaß gemacht, das Projekt voranzutreiben. „Ich bin gespannt, wie es sich jetzt weiterentwickelt.“

„Wir freuen uns, dass wir das Projekt realisieren konnten”, hielt Peter Weigand vom Büro Umschichten eingangs seines kurzen Grußworts fest. Das Büro sei schon sei 14 Jahren tätig und überlege sich immer, wie man Bauwerke mit regionalen Ressourcen umsetzen kann. Die Wiederverwendung von Bauteilen, die sonst im Müll laden würden, gehöre natürlich auch dazu. Von den Schalungselementen, die für den Bau der Haltestelle Staatsgalerie eingesetzt waren, habe man 30 einlagern und schon mehrfach verwenden können. Der Prozess, wie der Treffpunkt gemeinsam entwickelt wurde, sei eine tolle Sache gewesen, so Weigand weiter. Dem Jugendgemeinderat, der CDU, der Steuerungsgruppe und der Stadtverwaltung gebühre dafür ein großer Dank. Ein besonderes Dankeschön sprach Weigand Andreas Lux sowie Stefanie Treier-Ohlms vom Amt für Gebäudemanagement aus, die das Projekt stets unbürokratisch unterstützt hätten. Der Aufbau der Elemente sei nicht ganz so einfach gewesen, wie es aussehe. Im Boden seien Kabel verlegt, von denen es keine Pläne gebe, außerdem habe man beim Bau der Fundamente aufpassen müssen, das Wurzelwerk der Bäume nicht zu verletzten und der Kampfmittelbeseitigungsdienst habe auch gerufen werden müssen, weil für die Fundamente sehr tief gebohrt werden musste. Das Aufstellen der Elemente habe man wegen der Bäume dann dicht einfach mit einem Kran erledigen können. Hier sei ein Stapler zum Einsatz gekommen, was auch nicht ganz einfach gewesen sei. Das Ergebnis sei aber toll, betonte Weigand und wünschte dem Treffpunkt alles Gute und den Nutzern viele gute Ideen für die Weiterentwicklung. 

Ein paar Ideen wurden übrigens schon bei der Einweihung formuliert. Man könne den Treffpunkt beispielsweise als Standort für die Rennleitung beim nächsten Punp-Track-Race nutzen, lautete ein Vorschlag. Ein weiterer war, an den Schalungselementen Klettergriffe anbringen und sie als Boulderwand nutzen. Man darf gespannt sein, wie sich das ganze weiterentwickelt.                           


Text/Fotos: Tommasi

Eröffnung des Treffpunktes neben der Pumptrack. BM Oestringer begrüßt die rund 30 Anwesenden.
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Neuer Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum – „Gerlingen spricht miteinander“

Die Gerlinger Jugendlichen wüschen sich schon seit langem einen Treffpunkt – einen Ort mit Sitzgelegenheiten und einem Dach über dem Kopf, an dem sie mit Freunden Zeit verbringen, sich auszutauschen, diskutieren, Spaß haben und ganz nebenbei erwachsen werden können. Deshalb hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12.05.2021 den Projektbeschluss zur Errichtung eines Treffpunktes für Jugendliche im öffentlichen Raum gemäß dem Antrag des Jugendgemeinderats und der CDU-Fraktion gefasst. „Wir freuen uns, dass wir durch unsere Teilhabe etwas für die Gerlinger Jugend erreichen konnten“, so Sprecher des Jugendgemeinderats Lukas Proksch.

In Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat, dem Architekturstudio UMSCHICHTEN, den Mitgliedern der Steuerungsgruppe sowie unter Miteinbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger wurde Ende November 2021 im Rahmen eines Workshops ein Gestaltungsentwurf des Jugendtreffs erarbeitet. Der Gemeinderat hat nun in seiner Sitzung vom 11.05.2022 die Ausführung des Treffpunktes für Jugendliche beschlossen, die im Juni 2022 erfolgt.

Entstehen wird der Treffpunkt neben der Pumptrack im Bereich zwischen dem Schulzentrum und dem Hallenbad. „Durch den neuen Treffpunkt soll eine Begegnungsstätte mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden, an welcher sich die Jugendlichen gerne aufhalten. Ein Ort der Begegnung und gleichzeitig des Rückzugs. Ein Ort, an dem man in der kleinen Gruppe für sich sein kann, und ebenso an welchem man offen für Gespräche ist und sich mit anderen Generationen austauschen kann. Das ist die Idee des Treffpunkts.“, so Bürgermeister Dirk Oestringer.

Die Umsetzung des Treffpunktes erfolgt nachhaltig mittels fünf Massivholzelementen, welche in ihrem ersten Leben als Schalungselemente an der Stuttgarter Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie zum Einsatz kamen und nun als robustes Baumaterial ein zweites Leben im Sinne des „Upcyclings“ erhalten.

Der gesamte Entstehungsprozess ist Teil des Festivals „ÜBER:MORGEN“ der KulturRegion Stuttgart. Ziel ist es, dass das Projekt als Best-Practice-Beispiel für das Zusammenleben der Generationen eine zentrale Rolle des Festivals im Herbst 2022 einnimmt. Weitere Informationen erhalten Sie zeitnah auf den bekannten Kanälen.

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