Bericht JGR-Sitzung 08.12.2021

Stühlerücken im Jugendgemeinderat

Neues Gremium im Amt verpflichtet

Vergangene Woche fand die konstituierende Sitzung des neu gewählten Gerlinger Jugendgemeinderates statt. Bürgermeister Dirk Oestringer hatte zu dieser besonderen Sitzung die Amtskette angelegt.

„Das ist heute ein ganz besonders Datum“, stellte Bürgermeister Oestringer bei der Begrüßung der Jugendgemeinderäte fest. In Berlin sei der neue Bundeskanzler gewählt und die Minister ernannt worden und in Gerlingen werde der noch amtierende Jugendgemeinderat verabschiedet und der neue Jugendgemeinderat im Amt verpflichtet.  Vor dem Stühlerücken standen aber noch zwei Tagesordnungspunkte an. 

Impfaktionen in der Stadthalle

Unter dem Punkt „Bekanntgaben” hielt Bürgermeister Oestringer fest, das die Pandemie die Menschen weiterhin stark beschäftige. Wichtig sei weiterhin, dass möglichst viele Menschen geimpft werden. In Gerlingen gebe es vielfältige Angebote für Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen. Die Impfungen würden in Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Ehrenamt angeboten.

Der Leiter des Amtes für Jugend, Familie und Senioren, Stefan Fritzsche berichtete, dass in der Sitzungswoche zwei Aktionen in der Stadthalle mit insgesamt knapp 1.000 Personen durchgeführt wurden. „Die Nachfrage ist extrem hoch“, so Fritzsche. Am 18.  Dezember werde eine weitere Impf­aktion angeboten, an der bis zu 1.100 Personen teilnehmen können. Außerdem werde momentan geprüft, ob in Gerlingen eine Impfambulanz eingerichtet werden kann, die ein- bis zweimal pro Woche impft. „Wir haben in Gerlingen gute Partner und können dadurch viele Angebote machen“, erklärte Fritzsche und sprach allen seinen Dank dafür aus.

Der stellvertretende Jugendhausleiter Andreas Lux berichtete, dass im Jugendhaus jetzt die Fenster sowie die Fassade saniert werden und an­schließend die Lüftungsanlage angepasst werde. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Jugendarbeit in Gerlingen“, so Lux.

Leuchtturmprojekt

Auf die Frage aus dem Gremium, wie das Leuchtturmprojekt angekommen sei,  berichtete Bürgermeister Oestringer, dass das Projekt gut angenommen worden sei, trotz einer Wetter-technisch recht schwierigen Situation. Viele Gerlingerinnen und Gerlinger hätten die Gelegenheit genutzt, ihre Anmerkungen zu den gestellten Fragen zu machen.

Fritzsche erklärte, dass aus seiner sich der ökumenische Gottesdienst mit über 80 Teilnehmern das Highlight im Rahmen der Veranstaltung gewesen sei. Man habe auch fast alle anderen geplanten Veranstaltungen unter den Vorgaben der Pandemie durchführen können. „Der Leuchtturm hat extrem viel Kommunikation angeregt“, so Fritzsche. Die Aktion sei sehr gut angekommen. Die Ergebnisse werden jetzt aufgearbeitet und sollen dann wieder in die Bevölkerung transportiert werden. An der Stelle dankte Fritzsche allen, die zum Gelingen des Leuchtturmprojekts beigetragen haben.

Treffpunkt für Jugendliche im öffentlichen Raum

Das Thema „Treffpunkt für Jugendliche” habe man noch einmal ganz bewusst auf die Tagesordnung genommen, so das Stadtoberhaupt eingangs des nächsten Tagesordnungspunktes. „Das ist wie eine Übergabe des Staffelstabes an das neue Gremium.“ Der noch amtierende Jugendgemeinderat habe es geschafft, dass vom Gemeinderat ein Projektbeschluss gefasst wurde. Derzeit werde ein Umsetzungsbeschluss erarbeitet, der dann wieder im Jugendgemeinderat und im Gemeinderat vorgestellt und abgestimmt werde.

Hanna Hauff berichtete an­schließend, dass in Zusammenarbeit mit der Kulturregion am 19. November ein Workshop zum Treffpunkt für Jugendliche stattgefunden habe, an dem der alte und der neue Jugendgemeinderat teilgenommen hat. Mit dabei gewesen sei auch das Architekturstudio umschichten, das seine Vorschläge für den Treffpunkt zunächst vorgestellt habe. „Es gab auch einen Miniatur-Treffpunkt, auf dem man verschiedene Elemente platzieren konnte, um zu sehen, was gut funktionieren könnte“, so Hauff. Anschießend habe man dann noch die Fläche auf dem Gelände mit Absperrband abgesteckt, um ein Gefühl für die Größe des Treffpunkts zu bekommen. „Wir haben ein sehr gutes Ergebnis hinbekommen, waren aber auch überrascht, wie groß der Treffpunkt wird.“ Der Treffpunkt sei beim neuen Gremium sicher in guten Händen.

Sprecher Tim Kröper hielt fest, dass es super gewesen sei, dass die Mitglieder des neuen Gremiums beim Workshop dabei waren. „Wir freuen uns darauf, dass wir den Treffpunkt irgendwann gemeinsam einweihen können.“

Verabschiedung des amtierenden JGR

Bei der Verabschiedung des amtierenden Jugendgemeinderates betonte Oestringer eingangs, dass die Jugendgemeinderatswahl und die Arbeit des Jugendgemeinderates sehr ernst genommen werde. Mit ihrer Wahl seien die Mitglieder des Gre­miums legitimiert, sich für die Interessen der Jugendlichen in der Stadt einzusetzen. 

Das Gremium habe seine Arbeit drei Monate vor der Pandemie aufgenommen. Veranstaltungen in Form von Treffen hätten deshalb nur selten durchgeführt werden können. „Was sie in den vergangenen zwei Jahren auf die Beine gestellt haben, ist trotzdem beachtlich“, so Oestringer. Als erstes nannte das Stadtoberhaupt das 25-jährige. Jubiläum, zu dem das Gremium eine Online-Zeitreise zu allen vorangegangenen Amtsperioden auf Instagramm vorgestellt hat. Ferner gab es eine Interviewreihe zum Jubiläum unter anderem mit  Bürgermeister Oestringer und mit der Künstlerin Barbara Ungepflegt, die einige Zeit in der Bushaltestelle am Rathausplatz gelebt hat. Und es gab auch eine Ausstellung im Stadtmuseum sowie einen Rundlauf durch die Stadt, bei dem Plakate aus vergangenen Jugendgemeinderats-Amtspe­rioden bei Gerlinger Einzelhändlern und in öffentlichen Einrichtungen gezeigt wurden. Eine besondere Veranstaltung war ferner die Online-Jugendkonferenz zur Landtagswahl der eine Umfrage unter den Jugendlichen vorangegangen war. „Das war ein Highlight auch in Sachen politische Meinungsbildung.“ Ein weiteres High­light im Web war das virtuelle Interview mit dem aus Gerlingen stammenden Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland. 

Nicht unerwähnt ließ das Stadtoberhaupt auch den Antrag des Jugendgemeinderats im „Käfig“ neben der Breitwiesenschule neue Fußballtore und einen Basketballkorb aufzustellen. Die alten Tore stehen inzwischen auf dem Regenrückhaltebecken am Brückentor. Darüber hinaus sei das Gremium immer ansprechbar und bei Sitzungen oder der ISEK Klausur dabei gewesen, so Bürgermeister Oestringer. Der Jugendgemeinderat habe sich dabei mit Ideen eingebracht.

Wichtigstes Projekt in der Amtspe­riode sei sicher der bereits erwähnte Treffpunkt für Jugendliche gewesen. Dass man Dinge, die noch nicht ganz abgeschlossen sind, an seine Nachfolger übergibt, sei Standard in der Demokratie. „Dinge sind selten fertig, wenn eine Legislaturperiode endet“, hielt das Stadtoberhaupt fest. 

Abschließend dankte Oestringer dem Gremium für sein Engagement. „Sie haben mich hier aufgenommen, als ich 2020 das Amt des Bürgermeisters angetreten habe. Wir hatten immer eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.”

Auch Jugendgemeinderatssprecher Tim Kröper stellte zu Beginn seiner Ausführungen fest, dass das Gremium trotz Corona einiges bewegt habe. Er bedankte sich im Namen aller Jugendgemeinderäte und Jugendgemeinderätinnen beim Gemeinderat, der Stadtverwaltung und Bürgermeister Oestringer ebenfalls für die gute Zusammenarbeit und überreichte als kleines Präsent „ein Gruppenbild, auf dem auch unsere Gesichter zu sehen sind“. Den Nachfolgern wünschte Kröper viel Erfolg bei der Arbeit.

Zum Abschied gab es für alle Jugendgemeinderäte ein kleines Geschenk von der Stadt und für die scheidenden Gremiumsmitglieder eine Urkunde.

Ausgeschieden sind ­Silja Riedmiller, Lucas Curth, Georgia Ikonomou, Sophie Dorn, Tim Kröper, Marius Riedmiller, Jakob Banzhaf, Annika Windmüller, David Schmid, Paulina Sauer, Hanna Hauff, Jannis Lehmann, Laurin Walker, Constantin Füssel und Sven Ernst.

Amtsverpflichtung des neuen Jugendgemeinderates

Als nächstes stand die Amtsverpflichtung des neuen Jugendgemeinderats an. Zur Wahl seien 29 Kandidaten gestanden, erinnerte Oestringer, Die Wahlbeteiligung lag bei 30 Prozent. Den Gewählten, 13 junge Herren und fünf junge Damen, gratulierte das Stadtoberhaupt noch einmal zur ihrer Wahl. Gewählt wurden Jan Dickhoff, Bora Örnek, Felix Proksch, Valentin Dorn, Oskar Frey, Erich Huth, Sebastian Rister, Lukas Proksch, Alice Klaus, Joel Banzhaf, Franz Flaig, Sophie Motschenbacher, Josefin Schulz, Ian Böhme, Cedric Bauer, Vanessa Ramadani, Daniel Rick und Sina Köchel.

Stellvertretend für alle verlas Oestringer die Verpflichtungsurkunde von Stimmenkönig Jan Dickhoff und verpflichtete anschließend alle Mitglieder des neuen Jugendgemeinderates persönlich. Mit der Amtsverpflichtung sei der Staffelstab übergeben, hielt das Stadtoberhaupt fest. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Das neue Gremium werde sicher auch neue Themen aufgreifen, bearbeiten und neue Projekte angehen. „Sie werden sicher alle schnell Fuß fassen.“

Andreas Lux gab anschließend noch die nächsten anstehenden Termine bekannt. Das Jugendratsseminar, das traditionell in Bad Urach stattfinde, werde am 29. und 30. Januar im Rathaus stattfinden, könne je nach Entwicklung der Pandemie, aber auch noch kurzfristig verlegt werden. Der Austausch mit Bürgermeister Oestringer und dem Gemeinderat sei für 12. Februar geplant. Am 16. Februar findet dann die erste Sitzung des neuen Gremiums statt.

„Wir freuen uns, wenn der Austausch am 12. Februar stattfinden kann”, ergänzte das Stadtoberhaut. Man habe den Austausch dieses Mal von Jugendgemeinderatsseminar getrennt, dass für beides mehr Zeit bleibe. „Wir hoffen, dass wir die Termine so durchführen können.“

Roter Platz

Unter dem Punkt „Verschiedenes” wollte Bora Örnek wissen, wie es mit dem Roten Platz weitergehe. Bürgermeister Oestringer erklärte, dass die Sanierung der Realschule im kommenden Jahr fertiggestellt werde. Der Umzug aus dem Interimsgebäude solle auch nächstes Jahr stattfinden. Danach könne der Rote Platz wieder genutzt werden.


Text/Fotos: Tommasi

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